Landsberg am Lech – "Brüssel sehen und sterben" heißt das neue Buch von noch EU-Parlamentarier Nico Semsrott. Hier beschreibt er wie die zum Teil ziemlich undemokratischen Strukturen von EU-Parlament, Kommission, Verwaltung etc. ihn beinahe in den Wahnsinn getrieben haben. Jedenfalls tatsächlich in eine klinische Depression. Lesenswert dazu sind auch die Interviews, die er dazu gibt. Aus ihnen wird noch mehr Hintergrund sichtbar. Siehe das Interview in der SZ.
Seine Anfragen zur Thematik Reisekosten (EU Parlamentarier können sich Reisekosten ohne Beleg erstatten lassen) blieben beispielsweise unbeantwortet. Ich seh´s positiv und sage: Hut ab! So viel Bürokratieabbau war selten. Wer sich die Frage stellen sollte, warum gerade viele EU Kritiker ins Parlament wollen, obwohl sie doch eigentlich Nationalisten, Gangster, Scheinheilige oder alles zusammen sind, erkennt das Geschäftsmodell. Ich finde: Wir haben nicht zu viel EU, sondern tatsächlich zu wenig. Ein Haus ist schnell abgerissen. Bauen ist ein klein wenig komplexer. Wie wär´s z.B. mal mit einem einheitlichen Steuerrecht? Vor allem bei der Umsatzsteuer? Einheitlichen Rentenmodellen? Oder einheitlicher Sozialpolitik? Stattdessen ist es heute beispielsweise für ein kleines Unternehmen vor lauter Bürokratie tatsächlich komplizierter nach Österreich zu versenden als vor der EU. Daran ist aber nicht unbedingt die EU schuld.
In fast jedem Land gäbe es positive Beispiele wie man das eine oder das andere besser machen könnte. Wie wäre es voneinander zu lernen, statt stur seine Süppchen weiterzukochen? Nationale Interessen, oder sagen wir besser nationales Herumgegockel verhindern ein besseres Europa. Und was sollen eigentlich die Bauern ohne EU Subventionen machen? Und auf wen schimpft man ohne EU? Deshalb Augen auf bei der Europawahl. Und vorher vielleicht den Semsrott lesen, ... oder Sybille Berg - zwinker, zwinker - Sie wissen schon, Sie wissen schon....
Das europäische Kernland Belgien durfte beim ESC letzten Samstag gar nicht mitmachen. Möglicherweise war ihr Beitrag nicht queer genug, die Produktion hatte zu wenig Kompression oder der Gesang kein pseudo-opernhaftes Pathos.
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