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Glosse: Edmund Epple über die EM

Edmund Epple Bild: Peter Wilson

Landsberg am Lech – Mein EM Tipp mit Österreich war jetzt nicht so erfolgreich in dem Sinn. Aber auf Spanien tippen kann ja schließlich jeder. Hat sich eh kaum jemand dagegen wetten getraut. Und der Restschuld sehe ich mit Gelassenheit entgegen, denn es gibt weit und breit keinen Würstelstand, an dem ich meine Wettschulden einlösen könnte. Und in Wien trage ich wie immer mein Sigmund Freud BartToupet, da erkennt mich keiner. Von Freud stammt ja auch die Theorie vom Unbehagen des Menschen an der Kultur. In uns allen steckt die Lust am Zerstören, am Untergang. Die AfD hatte von Anfang an keinen Bock auf Fußball. Man unterstütze auch das deutsche Team nicht, war zu hören. Aber nicht etwa, weil man DFB, UEFA und FIFA vielleicht für korrupte Organisationen hält. Oder weil man sich fragt, ob so eine EM ohne Sponsorengeld aus Katar und China überhaupt noch denkbar ist. Nein, die AfD mag die deutsche Mannschaft nicht, weil das sei "Die Regenbogenmannschaft". Ich bin beeindruckt von so viel Achtsamkeit in der Wortwahl. Sie hätten ja auch gleich sagen können: Zu viele Neger in der Nationalmannschaft. Da hätte man dann als Bayer mit jahrzehntelanger Erfahrung gleich entgegnen können, dass es mit den Schwarzen zwar nicht immer einfach ist, aber unterm Strich ist's so schlimm auch wieder nicht.

Nun wissen wir ja auch endgültig wer der nächste US-Präsident werden wird. There's no business like showbusiness, sage ich dazu. Das einzige, was "The Donald" jetzt noch stoppen könnte wäre eine gemeinsame Kandidatur von "The Boss" Bruce Springsteen mit Taylor Swift. Denn beide sind in der Lage die bessere Show zu bieten. Das haben sie hinlänglich bewiesen. Ich mach' hier keine Witze!

Auch Kinky Friedman wäre bestimmt nicht der schlechteste Gouverneur von Texas geworden. Und er hatte ohne großes Geld gar nicht mal so wenig Stimmen als er 2006 antrat. Rechtzeitig vor der TV-Debatte zwischen Biden und Trump wurde er nun abberufen. Wenigstens das ist ihm erspart geblieben. Ich erinnere mich an einen angenehmen und blitzgescheiten Menschen als er 2015 bei uns im Stadttheater auftrat. Als ich ihm sagte, das ich ihn schon früher gern mal geholt hätte, wenn ich die Chance dazu gehabt hätte und ihn gern wieder mal einladen möchte, bekam ich als Antwort, dass er nicht glaube, nochmal nach Europa zu kommen. Der Mensch hat eben nicht endlos Kraft. Immerhin hat er noch 9 Jahre durchgehalten. Die letzten Jahre waren wohl aber kein so großer Spaß mehr. R.I.P. Kinkster, the Governor of the heart of Texas! Wir hören nochmal seinen "größten Hit": They ain't making Jews like Jesus anymore

Im Grunde bin ich ja auch gegen die Demokratie und für eine autokratische Gesellschaft. Es gibt eigentlich nur einen Fall, da würde ich mich doch für den Parlamentarismus, Gewaltenteilung und Demokratie entscheiden. Das wäre, wenn jemand anderer als ich den Diktatorenjob bekommt!

Wer meint, das Ganze ist so langsam nicht mehr lustig, hat längst recht. Aber die Lust am Absurden bekommt man nun mal nur mit Unvernunft befriedigt. Besagte AfD steht in vielen ostdeutschen Kommunen gerade vor dem Problem, dass sie mehr Stimmen bekommen werden als sie überhaupt Kandidaten haben. Not funny? Wahrscheinlich ist das eine Falle der Wählerschaft, die eigentlich nichts anderes will als Herummaulen und auf die da oben schimpfen. Und wenn dann die Autokraten endlich wieder oben sind, dann explodieren gleich erst recht wieder die Gründe zum Herummaulen... Hat also alles mehrere Seiten. Die AfD könnte ihr Problem durch Zuwanderung lösen. In Bayern finden sich vielleicht noch ein paar Schwarze, die einspringen könnten. Aber ob da einer ablösefrei zu haben sein wird, weiß ich nicht. Hier ist schließlich traditionell Hochpreisland.

Diesen Stream of Consciousness schließe ich mit einem Zitat eines bayrischen Barden, der die Erde fast zeitgleich mit Kinky Friedmann verlassen hat und ihm sonst auch nicht ganz unähnlich war. Ihn und Kinky verband tatsächlich ein gemeinsamer Hang zum Absurden bis bissig Satirischen. So sprach Fredl Fesl im Fußball-Lied: "Mit Geld da kann man vieles kaufen, auch Leute die dem Ball nachlaufen"

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