(04.04.2024) In Norditalien gibt es eine Reihe von Exklaven, in denen – mitten im italienischen Sprachgebiet – noch heute altertümliche deutsche Dialekte gesprochen werden. Diese sind – als Ergebnis einer Besiedlung des Alpenraums durch Bergleute, Bauern und Handwerker aus Baiern und Tirol – von Wortschatz und Grammatik her nahe am alten Baierischen und Tirolerischen. Als der Münchner Sprachforscher J.A. Schmeller im Jahr 1833 erstmals die altertümliche deutsche Sprache der sog. "Zimbern" in Oberitalien hörte, schrieb er:" da war mir als sey ich hinaufgestiegen in das Land und in die Zeit der Minnesänger". Der Vortrag will an Hand einiger zimbrischen Lieder in die Gegend und die Sprache dieser zimbrischen Enklaven einführen und über diese altertümlichen Alpendialekte auch die mittelalterliche Siedlungsgeschichte des Alpenraums nachzeichnen.
Der Engländer Anthony Rowley war von 1988 bis 2019 Leiter der Redaktion des zehn„Eine Reise zu den Minnesängern: die deutschen Sprachinseln in Oberitalien"bändigen Bayerischen Wörterbuchs der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und lehrte als außerplanmäßiger Professor an der Universität München. Seine Hauptforschungsgebiete sind Morphologie, Lexikologie und bairische und deutsche Dialektologie. Bekannt ist Rowley auch aus der BR-Sendung „Wir in Bayern", für die er an jedem Werktag die Bedeutung eines von einem Zuschauer zum Erraten gestellten bayerischen Dialektworts erklärt („Host mi ?")
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