München – Wie das Staatsministerium des Innern gestern meldet fand von Montag, 2. bis Montag, 16. November die dritte länderübergreifende Fahndungs- und Kontrollaktion zwischen Bayern und Sachsen mit rund 1.700 Polizistinnen und Polizisten aus beiden Bundesländern im Einsatz statt. Rund 7.200 Personen und mehr als 4.600 Fahrzeuge wurden kontrolliert, wobei es 40 Festnahmen und fast 200 Anzeigen gegeben hat. "Das zeigt, dass wir der Kriminalität klar einen Riegel vorschieben", betonte Innenminister Joachim Herrmann. Der Fokus der Fahnder lag erneut insbesondere auf der Bekämpfung von organisierten Einbrecherbanden. "Die Terrassentür war gekippt" ist eine häufige Erklärung dafür, warum Einbrecher leichtes Spiel haben.
Herrmann hat für das Winterhalbjahr bayernweite Schwerpunktkontrollen gegen Einbrecherbanden angekündigt. Ziel ist, den erfreulichen Trend der letzten Jahre zu weniger Wohnungseinbrüchen weiter fortzusetzen. "Mit Beginn der dunklen Jahreszeit haben Einbrecher wieder Hochkonjunktur", erklärte Herrmann. "Auch wenn viele Menschen wegen der aktuellen Coronasituation die eigene Wohnung seltener verlassen, müssen wir höchst wachsam sein. Deshalb verstärken wir gezielt den Kampf gegen Langfinger."
Wie Herrmann erklärte, hat sich auch die Bayerische Polizei hochengagiert an den ganzheitlichen länderübergreifenden Kontrollen beteiligt: Rund 1.500 bayerische Einsatzkräfte überprüften rund 4.300 Fahrzeuge und 6.800 Personen. Dabei gab es 34 Festnahmen und auch 180 Anzeigen, darunter 23 Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz, vier wegen Verstöße gegen das Waffengesetz und drei wegen Wohnungseinbruchdiebstahl.
Wachsamkeit trotz der CoronasituationWie Herrmann erläuterte, sank zwar während des Corona-Lockdowns im Frühjahr dieses Jahres laut ersten Auswertungen die Zahl der Wohnungseinbrüche im Freistaat im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sehr deutlich, im April 2020 um rund 50 Prozent und im Mai immerhin noch um rund 30 Prozent. Die Zahlen in der polizeilichen Vorgangsverwaltung für September 2020 zeigen aber bereits wieder annähernd eine Angleichung zu den Vorjahreswerten. "Wir müssen damit rechnen, dass sich Einbrecher an die neue Situation angepasst haben und im wahrsten Sinne neue Schlupflöcher suchen, um ihr Unwesen treiben zu können."
Auch Sicherungstechnik und aufmerksame Bürger wichtigNeben konsequenten Kontrollen ist dem Innenminister ebenfalls sehr wichtig: "Wir sind auch auf unsere Bürgerinnen und Bürger angewiesen. Investieren Sie in den Schutz der eigenen vier Wände und melden Sie verdächtige Personen möglichst schnell der Polizei, gerne über die '110'." Laut einer Auswertung des Bayerischen Landeskriminalamts konnten 2019 in Bayern 1.456 Einbrüche mittels spezieller Sicherungstechnik verhindert werden. Dazu kommen 289 verhinderte Einbrüche aufgrund aufmerksamer Bürger, die bei verdächtigen Beobachtungen sofort reagiert und beispielsweise die Polizei verständigt hatten.
Bayern ist einbruchsssicherstes Bundesland und soll es auch bleiben"Wir wollen unseren Spitzenplatz als einbruchssicherstes Bundesland behalten", sagte Herrmann. Bereits seit Jahren hat Bayern das bundesweit niedrigste Einbruchsrisiko, die Einbruchszahlen sind laut Herrmann in Bayern zudem weiterhin rückläufig. Allein 2019 gingen die Einbruchszahlen um 17,1 Prozent auf 4.342 Fälle zurück (2018: 5.239), der niedrigste Wert seit neun Jahren. Außerdem konnte die Bayerische Polizei 2019 mehr Einbrüche aufklären (21,8 Prozent, +1,2 Prozentpunkte). Herrmann führt das insbesondere auf die in den letzten Jahren deutlich verstärkte Fahndungs- und Ermittlungsarbeit der Bayerischen Polizei zurück.
Für 2020 rechnet Herrmann mit noch weniger Einbrüchen. "Natürlich gab es 2020 wegen Corona bisher weniger Einbrüche als beispielsweise im Vorjahr, aber die Täter werden jetzt zur dunklen Jahreszeit wieder aktiv", warnte Herrmann.
Erfolge der bayerischen Fahndung bei der KontrollaktionEinige ausgewählte Erfolge bayerischer Fahnder im Rahmen der Kontrollaktion:
Die Polizeiliche Kriminalprävention des Bundes und der Länder bietet zahlreiches Informationsmaterial zum Thema Einbruch- und Diebstahlschutz. So informiert die Broschüre 'Sicher Wohnen' über verhaltensbezogene und sicherungstechnische Möglichkeiten des Einbruchschutzes. Sie klärt über landläufige Irrtümer hinsichtlich des Täterverhaltens sowie vermeintlich ausreichender Schutzmaßnahmen auf.
Das Faltblatt 'Ganze Sicherheit für unser Viertel' gibt wertvolle Hinweise für mehr Sicherheit in Ihrem Wohngebiet. Dabei wird in knapper Form beschrieben, was Verdachtsmomente für einen Wohnungseinbruch sein können, wie sich Nachbarschaftshilfe organisieren lässt, welche vorbeugenden Maßnahmen gegen Wohnungseinbruch ergriffen werden können und in welcher Weise bei Erkennen von (möglichen) Straftaten reagiert werden sollte.
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