Dießen – Sollten noch Plätzchen fehlen, dann bieten sich diese wunderbar flexiblen Kekse an. Sie stammen eigentlich vom Gardasee und werden dort übers ganze Jahr zum Espresso gereicht. Aber sie zieren auch den Weihnachtsteller – unten viele Varianten, so dass mit einem einzigen Teig viele schöne Plätzchen gebacken werden könnten.
Diese „San Vigilini" stammen von der Punta San Vigilio am Gardasee und wurden, so sagt man, für Winston Churchill kreiert. Er und im Laufe der Zeit noch viele andere Berühmtheiten übernachteten in der Locanda San Vigilio, am „schönsten Ort der Welt" (siehe weiter unten), nördlich von Garda am gleichnamigen See gelegen.
100-150 g Rosinen
5 EL Grappa
500 g Mehl
200 g Butter
150 g Zucker
3 Eier
1 Pck. Backpulver
1-2 Bio-Zitronen
Die Rosinen mit dem Grappa vermischen und durchziehen lassen. Zitronenschale abreiben, Saft auspressen. Butter Zimmertemperatur annehmen lassen.
Eier mit dem Zucker schaumig schlagen, dann Mehl, Backpulver, Butter, Zitronenschale und etwas vom Zitronensaft zu einem Teig verkneten.
Dies ist der Grundteig.
Für die klassische Variante nun die Grappa-Rosinen einarbeiten, den Teig zu länglichen Rollen formen und etwa 1 Std. kühl stellen.
Anschließend walnussgroße Stücke abschneiden, zu Kugeln formen und bei 180 °C (Ober-/Unterhitze) 15-20 Min. backen.
Varianten:
Statt der Rosinen könnte man andere Trockenfrüchte wie z.B. Pflaumen, Äpfel oder Feigen verwenden. Statt Grappa würde dann auch ein anderer Obstbrand passen. Oder man fügt Nüsse, Pinienkerne oder gestiftelte Mandeln hinzu.
Oder Schokoperlen, dunkel oder hell. Einen Teil des Mehls könnte man dann auch durch Kakao ersetzen.
Auch mit frischen oder kandierten Ingwerstückchen schmeckt das Gebäck, das man natürlich dann auch variantenreich formen könnte, so dass es nach vielen Plätzchensorten aussieht ;-)
Und hier das Zitat aus einem Brief von Agostino di Brenzone an seinen Freund Silvano Cattaneo, der um 1540 die Halbinsel San Vigilio erwarb:
»Ich möchte, dass Eure Exzellenz zur Kenntnis nehmen, dass San Vigilio der schönste Ort der Welt ist, und zwar auf folgende Weise: Die ganze Welt besteht aus drei Teilen: Afrika, Asien und Europa. Der schönste Erdteil ist Europa, und davon ist Italien der schönste Teil, von Italien (…) der Gardasee, und an diesem San Vigilio. Ergo ist San Vigilio der schönste Ort der Welt.«
Agostino di Brenzone (um 1540)
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