Dänische Wochen beim 36. Landsberger Orgelsommer. Am Samstag, 28. August begeisterte Mads Hock aus Kopenhagen die Zuhörer.

Landsberg am Lech – Mit Mads Hock waren jetzt zwei dänische Musiker beim 36. Landsberger Orgelsommer. Auch der Interpret vom vorvorigen Samstag kam –  wie auch eine Woche zuvor Hans Ole Thers – aus Kopenhagen in die Lechstadt angereist. Mit im Gepäck natürlich ein Stück von Johann Sebastian Bach. Mit dessen Werk sind protestantische Organisten bestens vertraut. Die Fantasie und Fuge in c-moll aus Bachwerkeverzeichnis 537 hat einen sehr innigen, zarten Charakter, die mehrstimmig Fuge ist filigran komponiert. In der Literatur wird dieses Werk in die späte Weimarer Zeit – 1716 datiert – könnte aber auch in der Leipziger Zeit entstanden sein. 

Landsbergs Alt-OB Franz-Xaver Rössle zitierte in seiner Meditation zu "Bach & Bibel" aus den Werken dreier Namensgeber von Landsberger Straßen: Von Joseph von Eichendorff, Viktor Frankl, der den Holocaust in einem Konzentrationslager in der Lechstadt überlebt hatte und von Angelus Silesius. Während der Jurist Eichendorff über Aktenstöße lamentierte, beklagte Frankl, dessen Familie von den Nazis getötet wurde, sein Überleben: "Ihr lastet auf mir, Ihr meine Toten". Mit dem Tod hat sich auch der schlesische Engel auseinandergesetzt. So gelang dem ehemaligen Oberbürgermeister einen Anstoß über Glauben und Vergängnis. 

Heitere, lyrische Stücke von Edvard Grieg (1844 - 1907) für Klavier gesetzt und vom Organisten Hock für Orgel transkribiert, lockerten die schwermütigen Gedanken von Rössle auf. Sie entführten die rund 150 Zuhörer in eine muntere skandinavische Gesellschaft. Vor allem der "Hochzeitstag auf Troldhaugen" aus opus 65 Nr. 6 ein Klavierklassiker überzeugte auch in dieser ungewöhnlichen Bearbeitung. 

Das Abschlussstück von Maurice Duruflé breitete einen schönen Klangteppich über das Publikum an diesem Samstagmorgen. – Mächtiger, begeisterter Applaus für einen Künstler, der noch nie in Landsberg konzertierte, den man aber gerne öfters hören möchte.