"Das Ketzerdorf – In Ketten". Richard Rost las am Sonntag aus seinem Historienroman

Fuchstal – Wenn ein Tenor ein Buch liest, dann wird auch gesungen. Er kam direkt aus Schweiz zurück in seinem Geburtsort Leeder. Die Kultainer boten wieder einen kulturellen Raum und der Platz vor der Fuchstalhalle wurde zur Bühne. Das Ergebnis von 20 Jahren Recherchen und die Faszination für die Geschichte des Orts sind zwei historischen Romane. Es geht zurück ins Jahr 1577 und mitten hinein in die Geschichte religiösen Auseinandersetzungen. Im Mittelpunkt die religiösen Gemeinschaft der Schwenckfelder.

Schwenkfelder, der Name fiel an diesem sommerlichen Abend vor er Fuchstalhalle sehr oft. Richard Rost verstand es, historische Fakten, Fiktion und den Roman so kurzweilig ineinander zu verweben, dass man sich just in einer stürmischen Hagelunwetter mit Bauernaufstand wiederfand, dann wieder dem inneren Monolog eines Domikaners folgte, oder von den Nöten des Gehilfen des einäugigen Inquisitors erfuhr. Bei sommerlichen Temperaturen fanden sich gut 40 Zuhörer und Zuhörerinnen ein. Wolfgang Hauck begrüßte für den Verein „dieKunstBauStelle" und Wolfram Ruoff für die Bürgervereinigung Buntes Fuchstal, die zur Lesung eingeladen hatten. Beide waren sichtlich erfreut, über die Resonanz, denn solche Abend sollten das Programm der Kultainer sein. Rund zwei Drittel der Teilnehmer hatten die Bücher vom Ketzerdorf noch nicht gelesen, so blieb es für viele spannenden. Am Ende kommt Rost im Abschied wieder auf die Schwenckfelder zu sprechen.

Deren religiöser Ansatz, eine strenges Leben nach dem Evangelium war, aber vor allem ein Leben in Toleranz für alle. Diese friedliche und versöhnliche Haltung, so Rost, war seine Credo für die Romanhandlung. Die historischen Quellen berichten nur zu oft von den furchtbaren Folgen der fehlende Toleranz. Als der Protagonist, der junge Rehlinger seine Gesellprüfung macht und singt, stimmt Richard Rost zum Lied an. Spätestens dann ist für viele klar, bevor man heim geht, geht es zum Büchertisch und lässt sie noch die Bücher signieren. Die Lesungen soll an den anderen Standort der Kultainer fortgeführt werden. Von Juli bis September stehen die Kultainer in der Gemeinde Greifenberg. Informationen: www.diekunstbaustelle.de