Schondorf – Der Greifenberger Künstler Axel Wagner baut im Schondorfer studioRose, Bahnhofstraße 35, eine Höhle auf. Einerseits ist diese abgeschlossene Höhle ein Rückzugsort, andererseits ist sie ein öffentlicher Raum. Der Bau und die Nutzung der künstlichen Höhle kann nämlich auf Instagram unter @studio_rose_schondorf mitverfolgt und kommentiert werden.
Raum des Schutzes und Geborgenheit
DIE HÖHLE, die Axel Wagner im Ausstellungsraum des studioRose in Schondorf aufgebaut hat, besteht ausschließlich aus Kartons. Damit bezieht Axel Wagner sich schon in der Materialität auf eine der Assoziationen zum Begriff „Höhle", nämlich den als einen Raum des Schutzes und Geborgenheit. Diesen kennen wir selbst aus unserer Kindheit, als wir Höhlen aus Pappschachteln, Kissen und Decken bauten, in die wir uns vor der Welt zurückziehen konnten.
Die Wiege der Malerei
Axel Wagner geht es aber auch um eine ganz persönliche Reise zur „Wiege der Malerei", wie wir sie aus den 30.000 Jahre alten Felszeichnungen in der Chauvet-Höhle in Frankreich kennen. Bereits diese ersten künstlerischen Äußerungen des Menschen waren eng mit Erkenntnisprozessen verknüpft. Darüber hinaus gibt es auch offensichtliche Bezüge zur zeitgenössischen Kunst, beispielsweise zu den Arbeiten von Thomas Hirschhorn oder zur Installation von Hiwa K auf der documenta 14.
Die Höhlenwände unserer Zeit
DIE HÖHLE ist formal spannend, weil sie den bekannten Ausstellungsraum im studioRose völlig verändert. Schon von außen vermittelt sie das uns zurzeit nur zu gut bekannte Gefühl von Rückzug auf eine völlig neue Art. Axel Wagner: „Kartone sind die Höhlenwände unserer Zeit."
Dr. Silvia Dobler, die Kuratorin des studioRose ließ dem Künstler für sein Projekt völlig freie Hand. Wagner lässt bewusst offen, zu welchen künstlerischen Ergebnissen DIE HÖHLE führen wird. Dieser „Rückzug in die Öffentlichkeit" ist für ihn ein Experiment: „Ich werde mich ganz dem Prozess aussetzen und dann schon sehen, was ich mit der Höhle, und was die Höhle mit mir machen wird."
DIE HÖHLE ist eine Einladung an alle, den Höhlenmenschen in sich (wieder) zu entdecken. Der interaktive Auftritt auf Instagram bietet die Möglichkeit, Bau und Nutzung der Höhle mit eigenen Ideen, Bildern und Texten zu kommentieren.
Axel Wagner
Der in Hermannstadt/Siebenbürgen geborene Axel Wagner studierte parallel zur Kunst Medizin/Psychiatrie/Psychotherapie. Er hat sein Atelier im Rathaus Greifenberg und stellt seit 1990 national und international aus. In der Region bekannt ist er vor allem durch seine Beiträge zum Skulpturenweg Wörthsee, zum (inzwischen leider wieder abgebauten) Ammersee Skulpturenweg, als Mitorganisator von „Kunst Hält Wache" und Organisator der Ausstellung „Kunst Geht Baden" im Warmbad Greifenberg. Weitere Informationen über den Künstler auf www.axelwagner.de .
Öffnungszeiten
DIE HÖHLE ist nach den jeweiligen Quarantäne-Vorgaben bis Mitte April im studioRose zu sehen. Aktuelle Informationen zu den Besuchsbedingungen stehen auf der Homepage www.studiorose.de. Online kann der Aufbau auf Instagram unter @studio_rose_schondorf verfolgt und kommentiert werden.
Parallel dazu findet im danebenliegenden atelierRose eine Ausstellung mit den in der Höhle entstandenen Arbeiten statt.
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