Landsberg am Lech – Bereits zum fünften Mal ist David Briggs zum Konzertieren nach Landsberg gekommen – und macht das gerne, wie er aloys.news verriet. Am Samstag brillierte der New Yorker an der Orgel der Stadtpfarrkirche mit einem ausgesuchten Programm. Die rund 200 Besucher durften sich zu Beginn auf einen "Marche episcopal" aus der Hand des Musikers (* 1962) freuen. Mit mächtigen Akkorden beginnt das Stück, das einem Konzert in einer katholischen Kirche würdig ist und seinem Namen Ehre macht. Es folgte ein originelles Werk von Johann Sebastian Bach aus Bachwerkeverzeichnis 572.

Das Stück gehört zu den meistgespielten Orgelwerken Bachs. Das lässt vergessen, dass wir es mit einer der schönsten und wirkungsvollsten Kompositionen des Meisters zu tun haben.  

Ein langanhaltendes, inniges Gebet von Cesar Franck (1822 - 1890) hatte der gebürtige Engländer für die Kirche ausgewählt und mit einem liebevollen "Scherzetto" aus der Sonate in c-moll von Percy Whittlock (1903 - 1946) leitete Briggs zum Höhepunkt der Orgelmatinee über, der Improvisation. Zartes Glockenspiel hört sich zunächst wie Zauberei an, das spontane Spiel gerät dem Künstler sehr kurzweilig und löst sich schließlich in einen Dur-Akkord auf. 

Das Publikum bedankte sich mit Bravorufen und langanhaltendem Applaus für eine Dreiviertelstunde herausragender Orgelmusik. 

Kaum war das Konzert beendet, war der Meister schon wieder unterwegs, denn er musste am Montag in Kopenhagen an der Orgel sitzen. Nicht ohne beim Fototermin auf der Empore über die fehlende Geschwindigkeitsbegrenzung in Deutschland verstört den Kopf zu schütteln.