Foto: Werner Häckl
Wartaweil – In der heutigen Zeit ist es wichtig, zu entschleunigen und in Wartaweil half eine Säule den Pilgern bis zirka 1803 um beim Warten zur Ruhe zu kommen. Die weiße Säule im Seemoos war eine Orientierungssäule am Ostufer des Ammersees. Errichtet um das Jahr 1629 diente sie als Orientierungshilfe für Pilger und Fischer.Ursprünglich errichtet als Grenzzeichen für die herzogliche Jagd. Wartaweil wird erst ab 1819 – manche sprechen auch ab 1808 – als selbständige Siedlung erwähnt. Die Einöde hatte zunächst den Namen "Zur weißen Säule" nach der im Jahr 1629 errichtetenTuffsäule, die weiß gekalkt, als Orientierungszeichen für den Fährverkehr von Diessen/St.Alban diente. Dieser Übersetzdienst wurde von Fischern aus Dießen und St. Alban wahrgenommen.Vor allem waren es Pilger nach Andechs, die hier befördert wurden. Dieses Recht Personen über den See zu fahren stand nur den Fischern zu. Bis zur Säkularisation 1803 wurde dieser Fährdienst angeboten. Ein Boot musste mindestens acht Personen Platz bieten. Ein schöner Nebenerwerb für die Fischer. Da das Fährboot oft nicht alle Personen befördern konnte, wurde den Zurückbleibenden vomBootsführer zugerufen "warts a Weil". Das gefiel nicht jedem aber diese Wartenden wurdenentschleunigt und konnten sich sozusagen " Z e i t " lassen. Welch ein Luxus. Im altbayerischen Sprachgebrauch ist " da Weil lassen" durchaus üblich gewesen.
Bis 1819 stand bei der Weißen Säule kein Haus. Foto: Werner Häckl
Erklärtext auf einer Informationstafel neben der Weißen Säule. Foto: Werner Häckl
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