Landsberg am Lech – Trommelmusik aus dem Senegal, bunte Gewänder, orientalische Düfte - wer am vergangenen Samstag, 16. Juli in der Innenstadt Landsbergs unterwegs war, wurde angezogen vom lebhaften Treiben auf dem Infanterieplatz. Das Fest der KuLLturen lockte mit einem vielfältigen Rahmenprogramm und beeindruckenden Bühnenbeiträgen Landsbergerinnen und Landsberger sowie Gäste aus dem Umland zu diesem Begegnungsfest.


Die Diakonie Herzogsägmühle Landsberg hatte in Kooperation mit der Stadt Landsberg zahlreiche Institutionen und Gruppen der Stadt eingeladen, das Fest mitzugestalten und damit zum gemeinsamen Kennenlernen der Kulturen beizutragen. Unterstützt wurde die Idee des interkulturellen Begegnungsfestes von Oberbürgermeisterin Doris Baumgartl, die die 12 Stände auf dem Infanterieplatz persönlich begrüßte. Mit dabei waren: die AWO Landsberg, die Diakonie Oberland, die evangelische Jugend, die Familienoase, der Familientreffpunkt Minimax, der Frauenbund der katholischen Kirche, das Jugendzentrum der Stadt, die rumänisch-orthodoxe Gemeinde, die türkisch-islamische Gemeinde, das Projekt NeNa LaWei (Neue Nachbarinnen Landsberg Weilheim), eine Landsberger Kreistanzgruppe, das Landratsamt mit der Integrationslotsin, das Quartiersbüro und das Ukraine-Forum.


Neben umfassenden Informationen zur Tätigkeit der einzelnen Organisationen, gab es gefüllte Weinblätter aus Syrien und der Türkei, Pizza aus Sansibar, Spezialitäten aus der Ukraine und Rumänien, leckeres Popcorn beim Minimax, dazu köstlichen Kuchen des katholischen Frauenbundes, aber auch bayrische Bratwürstel, die bei einem solchen Fest nicht fehlen dürfen. Die Kinder konnten wählen zwischen afrikanischen Zöpfen beim Stand von NeNa LaWei oder bunten Fingernägeln beim Stand des UA-Forums. Beim Minimax wurden zauberhafte Gesichter geschminkt, bei der Familienoase konnte man nach Stofftieren angeln und beim Jugendzentrum ließ man sich im Fotokasten portraitieren. Auf der Freifläche des Platzes luden die Evangelische Jugend und das Freizeit- und Bildungswerk der Diakonie zum Torwandschießen und Tischbouldern ein, um nur einige der Aktivitäten zu nennen.


Die beiden Integrationsbeauftragten der Stadt Landsberg, Daniela Moritz und Konstantinos Zachopoulos nahmen die Gäste mit auf eine Reise durch verschiedene Kulturen: Von der afrikanischen Trommelmusik mit dem Meistertrommler Pape Kane über die Mitmachtänze von Brigitte Seger in den Balkan, wieder zurück nach Bayern mit dem Bavarian Linedance um Magnus Kaindl hin zu deutschen Volksliedern des Mehrgenerationenchores der AWO um Ludmilla Wachs. Das Ukraine-Forum begeisterte mit vielfältigen Beiträgen. Die 15jährige Sängerin Sofiia Parkhomenko sowie wie die Konzertsängerin Alla Deminska rührten das Publikum zu Tränen. Die Gesangseinlagen wurden umrahmt von fünf Models, die ukrainische Folklore-Kostüme der Designerin Tetjana Martin präsentierten. Abgerundet wurde das Programm von der Tanzgruppe „Iz Pertsem" - übersetzt „mit Pfeffer" aus München.


Es war ein Fest „mit Pfeffer": Gewürzt mit viel Einsatz und Herzblut aller Beteiligten und wurde es zu einem echten Begegnungsfest. Wenn Einheimische zusammen mit Menschen unterschiedlichster Herkunft auf dem Infanterieplatz gemeinsam zu Akkordeonmusik die Grundschritte des Schuhplattelns lernen, dann ist dies gelebte Integration.