Dießen – Schon vor über einem Jahr haben die drei Künstlerinnen Charlotte Fechner, Anne Killat und Petra Müller-Glodde ihr zweijähriges Studium an der in Dießen gegründeten FotokunstAkademie WennHeldenReisen (www.wennheldenreisen.de) beendet. Nun kann endlich mit einem Jahr Verzögerung die Absolventenausstellung im Kulturforum Blaues Haus in Dießen am Ammersee stattfinden – und zwar vom 19. bis zum 27. März 2022.

Unter dem Titel „EnFace" zeigen die drei Künstlerinnen u.a. ihre Abschlussarbeiten. Die Ausstellung wird am 19. März 2022 ab 16:00 Uhr mit einer Vernissage eröffnet. Alle drei Künstlerinnen werden bei der Vernissage anwesend sein und abwechselnd während der gesamten Öffnungszeiten der Ausstellung (Di bis Fr von 15:00 bis 19:00 Uhr, Sa und So von 11:00 bis 18:00 Uhr oder nach Vereinbarung).

Fechner, Killat und Müller-Glodde arbeiten experimentell fotografisch und suchen dabei den Dialog mit der Malerei und die Interaktion mit dem Betrachter. Das Offensichtliche tritt zurück und Begegnung und Berührung wird sichtbar und erlebbar. Es geht darum, „Unsichtbares sichtbar zu machen." (Paul Klee).

Reflexion, Selbstbetrachtung. Charlotte Fechners Bilder sind fragende Fotografien. Sinnliche Abstraktionen im Spannungsfeld zwischen Kontakt und Distanz, Offenbarung und Verhüllung. Es geht um Grenzbereiche der eigenen Verwundbarkeit, um Sehnsucht, Ängste und Erlösung, aber ebenso um die schlichte, pure Lust an der Selbstbefreiung. Antworten leuchten aus den Fotografien nicht, aber Fragen, die richtigen Fragen. Tore, die es zu öffnen lohnt. Tore, die über jede individuelle Person erhaben sind. Die immense Präsenz dieser Forschungen spiegelt wider, wie sehr man sich dafür auf sich selbst einlassen muss. Das können diese Bilder lehren.

Anne Killat zeigt ihr Projekt „Serendipity – Spuren bemerken, Schlüsse ziehen" und umfasst die drei Werkreihen „LebensLinien", „CORONArographie" und „LebensWandel". Killat arbeitet oft zunächst ohne konkretes Konzept. Sie erlaubt sich, Impulsen nachzugeben, einfach zu fotografieren oder zu malen, was ihr in dem Moment aus einer inneren Notwendigkeit heraus wichtig erscheint. Erst später gilt es, diese scheinbar zufälligen Bilder zu hinterfragen und Schlüsse daraus zu ziehen, Themen zu erkennen, die sie in ihrem Leben beschäftigen und bewegen. Für die Betrachtenden sind ihre Bilder eine Einladung, eigene Beobachtungen und Empfindungen zuzulassen und ohne konkrete Suche in eine andere Welt einzutauchen. Sie werden etwas finden, nach dem sie nicht gesucht haben. Zu ihrem Ausstellungsprojekt ist ein Katalog erschienen. Außerdem besteht die Möglichkeit, sich über ihre Homepage über die Künstlerin zu informieren – www.killatfotoart.de.

Petra Müller-Glodde widmet ihre ausgestellten Fotografien dem Thema „Grenzen". Viele Menschen spüren nicht erst seit Corona: Grenzen engen ein, verletzen, machen einsam. Müller-Glodde thematisiert die Beschränkungen, geht aber darüber hinaus: Grenzen zeigen auch, wo wir stehen - machen die Konturen unseres Umfeldes sichtbar – geben Anstöße zum Nachdenken, lassen Veränderbares erahnen. Manchmal lösen sich Grenzen auf, das Neue liegt noch im Nebel – schemenhaft – verwischt - nicht fassbar. Oder wir schieben Grenzen hinaus, überwinden sie - das braucht Mut - gibt Selbstvertrauen – öffnet neue Horizonte und Raum für Aufbruch, Entdeckung und Begegnung. Müller-Gloddes Bilder laden den Betrachtenden ein, dem Umgang mit seinen eigenen Grenzen nachzuspüren. 

Dienstag – Freitag von 15 bis 19 Uhr
Samstag + Sonntag von 11 bis 18 Uhr
Montag geschlossen
Termine zu anderen Zeiten auf Anfrage über +49 172 21 30 806