Dießen – Im Sommer hatte es die junge Künstlerin aus Dießen schon mal gemacht. Ein kleines Konzert auf dem Akkordeon im Garten ihres Hauses. Annette Rießner nannte es damals "Live-Juke-Box". Was bleibt einem Künstler denn schon angesichts der Kontaktbeschränkungen an Auftrittsmöglichkeiten übrig. Für den Abend des ersten Adventssonntag lud sie wieder zur "Juke-Box" ein. Trotz Kälte und Nebel kamen an die zwanzig Zuhörer um die Musikerin in der Lommelstraße zu hören. Sie standen alle im gebührenden Abstand auf der Straße vor dem Haus.  "Jetzt weiß ich, wie sich Straßenmusiker fühlen, wenn sie bei Minusgraden auftreten", begann Annette Rießener. Am Schluß des kleinen Auftritts im Freien bei unter Null Graden hatte sie schon steife Finger, wie sie feststellte. Auf dem rund zwanzigminütigen Programm standen Weihnachtslieder. Fein, sensibel intoniert und zum Mitsingen geeignet, wie zum Beispiel "Leise rieselt der Schnee". Selbst wenn bei manchen Besuchern nach der ersten Strophe der Text ausging, hatten sie dennoch gerne mit gesummt. Begonnen hatte die Akkordeonistin mit weihnachtlichen Weisen aus Russland. Sehr melancholisch, sehr melodiös. Dann folgten die Weihnachtsklassiker aus Deutschland und mit den "Drei Rosen" eine selten gehörte Komposition aus Österreich. Ein kleines Kästchen am Gartenzaun lud zum Spenden ein und wurde auch gerne genutzt. – Eine weitere Folge der Adventsmusik am Zaun gibt es nächsten Sonntag – wieder um 18 Uhr, wieder in der Lommelstraße 5.