Nachrichten aus dem Gemeindebau. Heute: "Himmelfahrt". Eine Glosse von Edmund Epple gen. Discy

Landsberg am Lech – Viele fühlen sich derzeit wie in einem schlechten Film. Aber wieso schlecht? Ich finde, es ist wie Kottan! Es begann alles noch relativ "normal" und nachvollziehbar, wird aber von Folge zu Folge absurder. Jetzt ist also der Laden doch auf nächste Woche am Donnerstag und Samstag. Wirklich? Ich nehme noch Wetten an und verzichte vorerst auf das Verkünden geregelter Öffnungszeiten. Als Anhaltspunkt verweise ich auf das Verfahren der letzten Wochen, und lege ansonsten unser Schicksal in die Hände des Allmächtigen.

Jedenfalls erkläre ich die Infos in der letzten Elektropost qua Amt für ungültig und entschudige mich ebenfalls. Auch mein Leben ist eine Aneinanderreihung von grandios gescheiterten Ideen. Wobei ich das mit der Osterruhe gar nicht so schlecht fand. Dass die Autoindustrie wegen "just in time" nicht so schnell umdenken kann ist trotzdem eine sehr beruhigende Nachricht. Man stelle sich vor, der intergalaktische Rat beschließt die Erde wegen einer Raumumgehungsstrasse zu sprengen. Die Autoindustrie würde mit Sicherheit zumindest einen Aufschub erwirken, wegen "just in time"!

Die beste Idee hat wieder mal unser Bundesinnenhorst. Ich bin ja auch dafür, dass die Gottesdienste über Ostern stattfinden sollen. Denn die Hygienekonzepte funktionieren. Die Hygienekonzepte würden zwar auch im Kino, im Theater oder im Konzertsaal funktionieren, aber da gibt es eben diesen einen entscheidenden Unterschied. Oder hat man jemals schon davon gehört, dass nur wegen eines Kinobesuchs eine Krankheit verschwunden wäre? Dagegen hat gerade die katholische Kirche eine lange Tradition des Wegbetens von Plagen aller Art: Pest, spanische Grippe und die Nazis. Um nur wenige Beispiele zu nennen.

Auch in Flugzeugen funktionieren die Hygienekonzepte. Ich weiß nicht warum außer mir noch niemand auf die Idee kam, die Gottesdienste über Ostern auch im Easyjet oder im Ryanflieger abzuhalten. Das Wort Himmelfahrt bekäme dadurch einen ganz neuen positiven Spin. Aber das kommt vielleicht alles noch.

Wo das Hygienekonzept sicher nicht funktionieren wird, ist beim Osterfrühstück mit der erweiterten Familie. Man hat ja schon genug damit zu tun, aufzupassen dass der Oppa die Tischdeko nicht mit verspeist.

Die Unterteilung von Menschen, die in den Lockdown müssen (um sie vor sich selbst zu schützen) und denjenigen, die ganz normal weitermachen, erfolgt ja auch nicht total planlos. Diese Entscheidungen trifft man sicher strikt nach der Karmatabelle des Ministeriums für Wiedergeburt.

Unser Gemeindebau ist voll guter Ideen (nicht nur) für die Zeit über Ostern. Wir übernehmen die volle Verantwortung: Musik, Bücher, Filme, Schnick Schnack und natürlich Tipps für den Nachwuchs. Einiges davon stelle ich regelmäßig in dieser Elektropost vor, vieles wurde aber noch nicht erwähnt. Und ein Besuch im Laden eröffnet vielleicht sogar nochmal ganz neue Welten.

Daher jetzt ohne weitere Umschweife gleich vor zum Abspann.