Bernried – Einem Künstler, der laut Lothar-Günther Buchheim „mit bedenkenloser Kühnheit auf die Leinwände losgegangen ist", widmet das Buchheim-Museum in Bernried bis zum 7. März 2021 eine grandiose Ausstellung. Leider mußte zwei Tage nach der Eröffnung von „Erich Heckel – Einfühlung & Ausdruck" Corona-bedingt ein Besucherstopp bis mindestens 30. November eingelegt werden. Umso mehr hofft Direktor Daniel J. Schreiber, dass ab Wiedereröffnung viele Kunstfreunde zum Museum am Starnberger See pilgern werden, um die umfassende Retrospektive zu Ehren Erich Heckels (1883 – 1970) zu würdigen.
Denn im fünfzigsten Jahr seines Todes widmet das Buchheim-Museum dem bedeutenden Maler und Graphiker des Expressionismus und Protagonisten der Moderne in den beiden großen Sälen eine Schau von 400 Gemälden, Aquarellen, Zeichnungen und Druckgraphiken. Dank der Zusammenführung der eigenen Sammlung sowie der Sammlung von Kunstmäzen Prof. Hermann Gerlinger wird ein Querschnitt seines beträchtlichen Lebenswerks präsentiert.
Wie Buchheim-Direktor Daniel J. Schreiber bei einen Medienempfang vor der Eröffnung betonte, kann dank der Fülle beider Kollektionen in der Ausstellung jedes Jahr von Heckels reichem Schaffen zwischen 1903 und 1968 mit Beispielen belegt werden: Von den frühen Holzschnitten, bei denen der erst 20-jährige Gymnasiast in bemerkenswert moderner Verknappung das Motiv in den Druckstock einbrachte, über farbgewaltige Gemälde der „Brücke"-Zeit bis hin zu den letzten Lithografien, die der 85-jährige Künstler keine zwei Jahre vor seinem Tod meisterhaft auf Stein zeichnete.
Die Ausstellung ermöglicht eine vergleichende Betrachtung von graphischem und malerischem Werk. Zudem sind auf der Galerie des Expressionistensaals zeitgleich Gemälde von Heckels „Brücke"-Kollegen Ernst Kirchner, Karl Schmidt-Rottluff und Max Pechstein zu „einer kleinen Bestandsausstellung" vereint.
Zur Ausstellung hat Direktor Daniel J. Schreiber für den Buchheim-Verlag ein 416 Seiten starkes Katalogbuch herausgegeben, das alle gezeigten Kunstwerke sowie erklärende Texte von Hermann Gerlinger, Heinz Spielmann, Andreas Hüneke und Andreas Gabelmann enthält. Wer sich auf seinen Museumsbesuch nach der Corona-Pause vorbereiten will, kann das Buch über den Online-Shop unter www.buchheimmuseum.de bestellen. Ab Wiedereröffnung nach der Corona-Zwangspause steht im Museum auch eine Audioführung zur Verfügung. An 39 Hörstationen begleitet Direktor Schreiber die Besucher bei ihrem Rundgang gewohnt informativ und unterhaltsam.
Dieter Roettig
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