Zwei herausragende klassische Werke beim Herbstkonzert im Marienmünster

Dießen – Zu den kulturellen Höhepunkten in der kulturell höchst anregenden und rührigen Marktgemeinde Dießen gehört das traditionelle Herbstkonzert im Marienmünster. Für Sonntag, 23. Oktober, hat Münsterorganist Stephan Ronkov zwei herausragende Werke ausgewählt: Eins ist das Violinkonzert von Felix Mendelssohn-Bartholdy, das andere eine Messe von Joseph Haydn. Das Violinkonzert in d-moll schrieb der gerade mal 13-jährige Felix im Jahr 1822 für seinen bewunderten und leider mit 29 Jahren verstorbenen Geigenlehrer Eduard Rietz. Dieser hatte die so genannten Sonntagsmusiken im Hause Mendelssohn begründet, die im Gartenhaus der Bankiersfamilie an der Leipziger Straße Nr. 3 veranstaltet wurden. Heute tagt an dieser Stelle der Bundesrat. Vom Violinkonzert ist eine zweisätzige Frühfassung sowie die häufiger gespielte dreisätzige Endfassung erhalten. Auf einen Kopfsatz der viel von der Liebe des jungen Komponisten zur Musik Johann Sebastian Bachs verrät, folgt ein lyrisches Andante voller Klangmagie sowie ein Rondo im Gavotterhythmus. Hier kann der Violinsolist des Abends Ulrich König die Leidenschaft für sein Instrument gänzlich ausleben. Zudem hat Mendelssohn-Bartholdy die Tonart d-moll gewählt, die Bach für sein berühmtes Orgelwerk, Toccata und Fuge, Werkeverzeichnis 565, gewählt hat. Drei Konzerte hatte der junge Komponist in dieser Tonart zwischen 1820 und 1823 geschrieben. 

Als zweiter Programmpunkt folgt die Missa B-Dur von Joseph Haydn (1732 - 1809). Dieses Juwel der Wiener Klassik ist in der Musikgeschichte unter dem Beinamen „Theresienmesse", bekannt. Der Ursprung des Namens ist nicht ganz geklärt, könnte aber mit der Aufführung im Mai 1800 in Wien zusammenhängen. Möglicherweise weil Kaiserin Marie Therese (1772 - 1897) anwesend war. Übrigens nicht zu verwechseln mit Kaiserin Maria Theresia (1717 - 1789). Die Theresienmesse verfügt über ein hohes Maß an Klangschönheit und ästhetisch-künstlerischer Qualität. Die Uraufführung der Theresienmesse fand am 8. September 1799 in der Bergkirche von Eisenstadt statt. Die Messe ist geschrieben für Chor, Soloquartett für Sopran, Alt, Tenor und Bass, Orgel, zwei Klarinetten, zwei Trompeten, Fagott, Streicher und Pauken. Sie gehört zu den sechs großen Messkompositionen, mit denen – neben der Schöpfung und den Jahreszeiten – Haydns Vokalwerk einen krönenden Abschluss fand. Die sechsteilige Messe (Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus, Benedictus, Agnus Dei) dauert etwa 45 Minuten. Die Gesangssolisten sind Bettina Gfeller (Sopran), Florence Losseau (Alt), Stephan Schlögl (Tenor) und Professor Thomas Gropper (Bass). Es spielt das Ensemble Lodron und es singt der Münster-Projektchor. Beide Konzerte dirigiert Stephan Ronkov, Beginn ist 17 Uhr. Kartenreservierung unter www.muensterkonzerte-diessen.de