Landsberg – Seit 6. September) bietet die Ausstellung „Das Labyrinth – 100 Jahre Hitlers Festungshaft" auf der Waitzinger Wiese in Landsberg Einblick in die Entwicklung der Jahre 1919 bis 1924 in Bayern. Wolfgang Hauck, einer der Ausstellungsmacher, berichtet, wie gut das Format bei den Landsberger Schulen ankommt. „Wir haben mittlerweile Schulklassen aus allen Schularten in der Ausstellung. Einige melden sich für Führungen an, andere kommen mehrmals, denn das offene Format bietet einen unkomplizierten Zugang für alle Schulen."
Die Historikerin Edith Raim ergänzt: „Wir erhalten sehr gute Rückmeldungen zu den Inhalten, weil sie eine eher unbekannte Zeit abbilden, die noch nicht so umfassend für die Öffentlichkeit aufbereitet wurde. Diese Zeit ist jedoch zentrales Thema in den Jahrgangstufen 8 bis 12." Besonderes Augenmerk liegt auf den kurzen, prägnanten Einführungstexten. So kann sich jeder schnell einen Überblick über die 40 Kapitel verschaffen. Die ausführlicheren Darstellungen, die Originalzitate und die historischen Bilder bieten die Möglichkeit zur Vertiefung.
Die Besucherbefragungen zeigen, dass das offene Format sehr gut ankommt, im Gegensatz zu einem linear geführten und vorgegebenen Aufbau, der leicht eine festgelegte Geschichtsdeutung mit Belehrung bedeutet. Die Stimmen der Schülerinnen und Schüler reichen von „Super!", „Klasse" bis zu „genau das interessiert mich", wie Wolfgang Dörsam, Lehrer an den Beruflichen Schulen Landsberg, in einer E-Mail schreibt. Seitdem hat er fast alle Klassen in die Ausstellung gebracht und freut sich, dass er den Besuch mit Hin- und Rückweg in zwei Schulstunden unterbringen kann. Auch dieser Weg innerhalb der Ausstellung ist didaktisch wertvoll. Nach der Einführung können die Schüler die Ausstellung auf eigene Faust erkunden und im wahrsten Sinne des Wortes entdecken. „Eigentlich sollten alle Schulklassen auf der Waitzinger Wiese vorbeischauen, doch es bleibt der Initiative einzelner „Lehrenden" überlassen, das zu tun", so Dörsam.
Zusätzlich gibt es ein digitales und kostenfreies Angebot: Mit der begleitenden BayernHistory-App können sowohl Schülerinnen und Schüler als auch Lehrkräfte alle Themen und Inhalte bequem vor- und nachbereiten.
Die Ausstellung ist noch bis zum 13. Oktober auf der Waitzinger Wiese zu sehen. Weitere Schulklassen haben sich bereits angekündigt. Auch alle anderen Rückmeldungen von Besuchergruppen und Einzelbesuchern sind durchweg positiv und begeistert von diesem Format, das aus zwei Thesen entstanden ist: Geschichte braucht Raum und muss multiperspektivisch dargestellt werden. Geschichtsvermittlung im öffentlichen Raum, die temporäre Themen aufgreift, ist dafür bestens geeignet. „Natürlich sind Erinnerungs- und Lernorte wichtig. Aber hier steht die gesellschaftliche Dimension von Geschichte im Mittelpunkt und ist mit wenig Aufwand und überschaubaren Kosten im Vergleich zu üblichen stationären Ausstellungen realisierbar." betont Hauck.
Raim und Hauck haben das Format inzwischen in Berlin auf zwei Fachtagungen zur Erinnerungskultur vorgestellt und bundesweit Interessenten dafür begeistern können. Informationen unter www.dasLabyrinth.org und unter 0152/26630303
When you subscribe to the blog, we will send you an e-mail when there are new updates on the site so you wouldn't miss them.
By accepting you will be accessing a service provided by a third-party external to https://aloys.news/
Kommentare