Landsberg am Lech – Nach einer Zwangspause von drei Jahren hat jüngst wieder ein Neujahrsempfang der Landkreis-SPD stattgefunden. Traditionell im Festsaal des Historischen Rathauses Landsberg und traditionell vor vollem Hause und einem Publikum, das sich nicht nur aus Parteigenossen zusammensetzt. Denn wie in der Vergangenheit auch kamen zahlreiche Vertreter des öffentlichen Lebens, sei es aus der Lokalpolitik, oder aus der Wirtschaft oder von Vereinen, um einen der Höhepunkte des politischen Lebens des Landkreises Landsberg persönlich zu erleben. So saßen im Saal Sandra Perzul, die Bürgermeisterin von Dießen, Hausherrin Doris Baumgartl, Oberbürgermeisterin von Landsberg, Dr. Albert Thurner, Bürgermeister von Vilgertshofen, Patricia Müller, Bürgermeisterin von Greifenberg und auch Thomas Krautwald, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Landsberg-Dießen. 

Dabei war die sonntagnachmittägliche Veranstaltung nicht, wie man es in einem Jahr der bayerischen Landtagswahlen vermuten könnte, geprägt von Parteigetöse und großsprecherischen Prognosen oder Tiraden auf den politischen Gegner. Es war vielmehr ein Akt der Selbstvergewisserung, ein Akt des Mitteilens der Kernaufgaben des eigenen politischen Geschäfts wie Gerechtigkeit, Solidarität und Gleichheit. Was die Zukunft bringen mag – da hatte Kreisvorsitzender Markus Wasserle völlig recht – ist im Ungewissen. Aber die Vergangenheit hat gezeigt, so Wasserle, dass man mit Solidarität selbst eine Corona-Pandemie überstehen kann. Als eines der drängendsten Probleme bezeichnete der Kreisvorsitzende die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum für Senioren, Studenten und Flüchtlingen. 

Felix Bredschneijder, sprach in Vertretung von Landsbergs Oberbürgermeisterin und bemerkte, dass Demokratie keine Selbstverständlichkeit ist und Angriffe aus sie sehr beunruhigend sind. Der Zweite Bürgermeister der Lechstadt würdigte in seinem Grußwort das Engagement des voriges Jahr verstorbenen Parteimitglieds Dr. Manfred Rapp.
Als Kandidatin für den Bezirkstag bei den Wahlen dieses Jahr stellte sich die junge Kommunalpolitikerin Tina Jäger vor, deren Schwerpunkte Gesundheit, Verbesserungen in der Pflege, sowohl für Pflegebedürftige als auch für das Pflegepersonal und die Kulturpolitik sind: "2023 wird kein einfaches Jahr". sagte die SPD-Stadträtin und Kulturreferentin von Fürstenfeldbruck.

Von seiner persönlichen Motivation sich politisch zu engagieren erzählte Amir Sahuric. Der Landsberger Rechtsanwalt mit türkischen Wurzeln tritt für den Wahlkreis Landsberg-Fürstenfeldbruck-West bei der Landtagswahl am 10. Oktober an. Den Juristen trieb vor allem die Möglichkeit an, konkret durch aktive Betätigung in der Politik seine Vorstellungen durchzusetzen. Selbst auf den ersten Blick so alltägliche Handlungen wie mit dem Fahrrad zu fahren, statt das Auto zu nehmen, seien ein politisches Signal. Der 31-Jährige wünscht sich für 2023 "ein rotes Jahr in Bayern".

Hauptrednerin des Empfangs war die Bundestagsabgeordnete Carmen Wegge. Die junge Politikerin brachte in ihrem Vortrag ihren Alltag als Abgeordnete näher an die Basis heran. Die Juristin ist ordentliches Mitglied im Bundestagsausschuss Inneres und Heimat, im Rechtsausschuss sowie stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Kultur und Medien. Als einen ihrer Schwerpunkte stellte sie den Kampf gegen Rechtsextremismus heraus. Reichsbürger, so die 33-Jährige seien keine Opas, die keine Gefahr darstellten, sondern durchaus auch Bildungsbürger. Sie erinnerte daran, dass die Partei "Die Basis" im Landkreis Landsberg gegründet wurde. Es gebe 23.000 Reichsbürger in der Bundesrepublik und ein Viertel davon lebe in Bayern. Mit Hinweis auf die Bedeutung des Kauferinger Frauenkonzentrationslager in den Tonröhrenbaracken lobte die Abgeordnete das Engagement von Manfred Deiler, der sich es zur Aufgabe gemacht hat, die Erinnerung an dieses Kapitel nicht der Vergessenheit zu überantworten. "Aus Nie wieder mit Fragezeichen, soll Nie wieder mit Ausrufezeichen werden", forderte die Bundespolitikerin mit Büro in Landsberg. 

Wichtige Bestandteile des Empfangs im Rathaus war die Vergabe des Heinrich-Tlaskal-Gedächtnis-Preises sowie die Verabschiedung der verdienten Parteigenossin Hannelore Baur aus der Politik. Siehe auch die Artikel dazu auf aloys.news unter

https://aloys.news/de/global/verlaesslich-und-vertrauenswuerdig-hannelore-baur-zieht-sich-aus-der-politik-zurueck  

https://aloys.news/de/global/heinrich-tlaskal-gedaechtnispreis-geht-an-zwei-riederauer



Bundestagsabgeordnete der SPD Carmen Wegge
Landtagskandidat der SPD Amir Sahuric.
Bezirkstagskandidatin der SPD Tina Jäger.
Die Blechblüten unter der Leitung von Thomas Schmidt (ganz links), Chef der Dießener Musikschule.