München war auch 2020 wieder mit weitem Abstand die Stauhauptstadt in Deutschland. Die Zeit, die jeder Fahrer im letzten Jahr in München im Stau verbringen musste, summiert sich auf 65 Stunden. Vor diesem Hintergrund kritisiert Ministerin Schreyer den heutigen Beschluss des Mobilitätsausschusses der Landeshauptstadt: „Gerade bei größeren Entfernungen können die Menschen oft nicht auf das Auto verzichten. In dieser Situation Autofahrspuren zu streichen, wird die derzeitigen Verkehrsprobleme meines Erachtens nur noch weiter verstärken. Wir brauchen einen ausgewogenen Mix der verschiedenen Verkehrsträger", so die Ministerin.
Eine ausgewogene Mischung der unterschiedlichen Verkehrsträger ist nicht nur ein Beitrag zu attraktiveren Innenstädten, sondern auch gut für Klimaschutz und Luftreinhaltung. Die Staatsregierung setzt daher Anreize, damit mehr Wege mit dem Rad zurückgelegt werden. Allein in den Bau von Radwegen entlang von Bundes- und Staatsstraßen investiert die Staatsregierung jährlich 40 Millionen Euro.
In München fehle der Stadt laut Schreyer aber ein schlüssiges und nachhaltiges Konzept, was dem Klima nützt und die Luftqualität an besonders belasteten Straßenzügen verbessert: „Jede Minute, in der Autofahrer länger im Stau stehen, erhöhen sich Schadstoffbelastung und CO2-Ausstoß. Ob es dem Klima wirklich gedient ist, wenn man neben im Stau stehenden Autos radelt oder wohnt, wage ich zu bezweifeln. Die Förderung des Radverkehrs braucht dauerhafte, stadtplanerisch wie verkehrstechnisch sinnvolle Netzlösungen." Gerade in den Städten brauche es daher nicht zuletzt aus ökologischen Gründen kluge Konzepte für ein Miteinander aller Verkehrsteilnehmer. „Das sehe ich in München bisher nicht", so die Ministerin.
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