Weihnachtsgrußwort vom Landrat des Landkreises Fürstenfeldbruck, Thomas Karmasin.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

das Jahr 2020 begann in Bayern mit einem der wichtigsten politischen Ereignisse des Jahres auf lokaler Ebene: dem Kommunalwahlkampf. Ende Januar trat ein Mikroorganismus namens SARS- CoV-2 in Deutschland auf die Bühne – und plötzlich war nichts mehr wie zuvor. Unter verstärkten Hygieneschutz-Maßnahmen gaben die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises am 15. März ihre Stimme ab. Trotz dieser Umstände beteiligten sich sogar mehr Menschen an der Wahl als sechs Jahre zuvor - eine erfreuliche Tendenz.

Tags darauf rief Bayern den Katastrophenfall aus. Seither befindet sich unser Land in einer Ausnahmesituation, was wir alle unmittelbar und schmerzhaft zu spüren bekommen. Sehr viele können ihren Beruf nicht mehr so ausüben wie vorher, die meisten müssen ihr Freizeitverhalten radikal verändern, wir alle müssen Abstand voneinander halten – und doch rücken wir zusammen.

Viele Bürgerinnen und Bürger unseres Landkreises haben sich in dieser Situation auf den Wert des ehrenamtlichen Engagements und des Einstehens füreinander besonnen. Ein Beispiel ist die Corona-Nachbarschaftshilfe Fürstenfeldbruck, die jetzt mit dem Deutschen Nachbarschaftspreis ausgezeichnet wurde. Die gegenseitige Hilfe im Dorf und in der Stadt erlebt eine Renaissance. Im Sozialleben der örtlichen Gemeinschaft tief verankerte Initiativen wie Nachbarschaftshilfen und Vereine bieten Hilfebedürftigen ihre Unterstützung im Alltag an. Das stimmt mich zuversichtlich: Wenn wir so zusammenhalten, werden wir diese Krise gut überstehen.

Der Landkreis fördert gemeinnütziges Engagement und soziale Institutionen in vielfältiger Weise – und wird dies gerade in diesen schwierigen Zeiten weiter tun. Er unterstützt Vereine und Einrichtungen mit Zuschüssen und bringt sich selbst aktiv als Koordinator oder Träger ein. So ist der Landkreis etwa Gründungsgesellschafter des im Bau befindlichen Germeringer Hospizes.

Ich bin froh, dass wir auch in diesem für uns alle sehr schwierigen Jahr diese und weitere Projekte vorantreiben konnten. Der Öffentliche Nahverkehr wurde durch bessere Verbindungen in seiner Attraktivität gesteigert, das Radwegenetz wurde und wird weiter ausgebaut. Die neu errichtete Berufsschule Fürstenfeldbruck ist mittlerweile in Betrieb, genauso wie die neue hochmoderne Multi- funktionsturnhalle für die Realschule Maisach. Zwei neue Turnhallen für das Schulzentrum Puch- heim befinden sich derzeit im Bau.

Besonders dankbar bin ich darüber, dass es uns allen gemeinsam im Frühsommer gelungen ist, die erste Welle der Corona-Pandemie so zu meistern, dass es nicht dazu kam, dass die medizinischen Kapazitäten im Landkreis nicht mehr ausreichten. Ich bin zuversichtlich und hoffe sehr, dass

dies uns auch in diesem Winter gelingen wird. Dafür brauchen wir alle vor allem eins: Durchhalte- vermögen und Geduld. Mit uns selbst, falls wir gereizt werden, mit den anderen, falls deren Nerven strapaziert sind, aber auch – ich erwähne das, auch wenn es in einem Weihnachtsgrußwort unüblich ist – mit den Entscheidungsträgern in unserem Land. Natürlich kann eine ungeteilte Zustimmung nicht erwartet werden – wohl aber der Respekt vor Expertise, Erfahrung und der Schwierigkeit, am Ende die richtige Entscheidung angesichts der sehr unterschiedlichen und vielfältigen Meinungen und Interessen zu treffen.

Schöpfen Sie Kraft für ein neues Jahr! Ich wünsche Ihnen allen für die Weihnachtszeit einige ruhi- ge, erholsame Tage – soweit es möglich ist auch im Kreise Ihrer Lieben - und alles Gute für das Jahr 2021!

Herzlichst

Ihr Landrat Thomas Karmasin