16 Gegentore: Das Landkreis-Debakel. Von THOMAS ERNSTBERGER

Landkreis Landsberg am Lech – Vier Spiele – NULL Punkte, 16 Gegentore – und zwei „rote Laternen". Recht viel schlimmer kann die Bilanz der „Top-Drei" im Landkreis-Fußball aus den letzten Tagen nicht lauten. Es ist ein Saisonstart zum Vergessen.  Bayernligist TSV Landsberg verlor vergangenen Freitag 0:1 in Ismaning und am Dienstag 0:2 gegen Sonthofen. Nach drei Spieltagen wartet das Team von Neu-Trainer Bernd Kunze noch immer auf das erste Saisontor und den ersten Punkt.

Ziemlich böse erwischte es am Samstag, am ersten Spielrtag der neuen Saison, den VfL Kaufering und den VfL Denklingen. Am schlimmsten kam Bezirksligist Denklingen unter die Räder. Gegen den SV Aubing musste Keeper Manuel Seifert gleich achtmal hinter sich greifen. 2:8 am ersten Spieltag der neuen Saison – das war die zweitschlimmste VfL-Pleite nach dem 1:8 im September 2023 in Neuhadern. Und der zweite katastrophale Saisonstart nach dem 0:5 vor einem Jahr beim späteren Absteiger Jahn Landsberg. Besonders bitter: Nach dem 1:0, dem ersten der beiden Tore von Goalgetter „Simba" Ried, noch dem besten Denklinger, luden die Gastgeber die Truppe von Ex-Zweitliga- und Indonesien-Profi Patrick Ghigani ein ums andere Mal zum Toreschießen ein. Die Aubinger durften sich bei hochsommerlichen Temperaturen über ungewohnt viele Tor-Geschenke freuen – das reichte vom bösen Patzer von Keeper Seifert beim 1:1 bis zum Eigentor von Manuel Waibl zum 2:6. Trainer Markus Ansorge war fassungslos: „Erschreckend! So kenne ich meine Jungs nicht. Das hatte mit Bezirksliga nichts zu tun, das war unteres Kreisliga-Niveau bei 70 Prozent der Spieler. Das wird eine Ansage geben." Konsequenz aus der Pleite: Die Denklinger fahren als Tabellenletzter zur U23 des FC Deisenhofen (Freitag, 19.30 Uhr).

Die „rote Laterne" des Schlusslichts steht nicht nur in Denklingen, sondern auch in Kaufering. Nach dem 0:2-Start in Schwabmünchen verpatzte der VfL auch das erste Heimspiel der neuen Saison: 2:5 gegen die Zweite von Bayernligist FC Memmingen, letzter Platz in der Landesliga Südwest mit null Punkten. Schon jetzt ist klar: Es wird erneut eine richtig schwere Saison für die Truppe von Sebastian Bonfert und Michi Grasse, die in der vergangenen Spielzeit erst dank eines Neun-Punkte-Endspurts die Liga halten konnte. Gegen die Talente-Truppe aus dem Allgäu mit ihren schellen, jungen Spielern ging der VfL (ohne Daniel Rimmer, der mit einer Schultereckgelenks-Sprengung mehrere Monate ausfällt) nach gutem Start zwar durch Philipp Graf 1:0 in Führung, aber nach dem Ausgleich (27.) war's vorbei mit der Kauferinger Anfangs-Dominanz: „Wir haben dann kein Bein mehr auf den Boden gebracht. Ein bitterer Tag", so der sportliche Leiter Uli Stengelmair. „Die Einstellung hat nicht gestimmt – kein Aufbäumen, kein Zug nach vorne, wir waren gar nicht richtig auf dem Platz." Niki Neuhaus gelang noch der zweite VfL-Treffer und Max Muha flog kurz vorm Abpfiff mit Gelb-Rot vom Platz. Am heutigen Mittwoch (19 Uhr) tritt der VfL beim TSV Aindling an, da ist wenigstens Felix Mailänder wieder dabei, der nach seiner Roten Karte in Schwabmünchen gegen Memmingen zuschauen musste. Am Samstag (16 Uhr) gastiert Illertissen II in Kaufering.