Dießen – Ein Spiel der Dießener Fußball-Damen, das live nach Amerika übertragen wird? Gibt's nicht? Gibt's schon! Krissi Spitzer, die aktuell in Cleveland (Ohio) studiert, bekam das wichtige Heimspiel gegen die DJK SV Geratskirchen per „Face Time" über den großen Teich in den Ursuline-Campus gestreamt.

Das Daumendrücken der MTVlerin in den USA nützte nichts: Ihre Mädels verloren erstmls seitdem Re-Start ein Heimspiel, fielen durch die 2:3 (0:1)-Niederlage gegen das starke Team aus Niederbayern auf den sechsten Tabellenplatz zurück. Die Aufholjagd nach 0:3-Rückstand kam zu spät. Auf Abstiegsrang neun hat die Landesliga-Truppe von Nico Weis jetzt nur noch einen Vorsprung von drei Punkten.

Warum Geratskirchen nur um den Klassenerhalt kämpft, war dem Trainer schon vor dem Spiel ein Rätsel. „Diese Ansicht bestätigte sich in den 90 Minuten im Ammersee Stadion nachhaltig. Pfeilschnelle Offensivspieler, kompromisslose Defensive, reife Spielanlage und eine überragende Sandra Utzschmid", so Weis – da war für die Gastgeberinnen nicht viel zu holen. Zumal sie sich vor allem zwischen der 30. und 60. Minute eine Schwächephase gönnten, in der die starke Torhüterin Darinka Kaden gleich dreimal hinter sich greifen musste. „30 Minuten Tiefschlaf darfgegen so man sich gegen so eine starke Mannschaft nicht erlauben", haderte der Coach nach dem Spiel. Er sah sich in das Bayernliga Jahr zurückversetzte, als seine Mädels gleich drei Heimspiele nach 0:3-Rückstand mit 2:3 verloren.

So kam's auch am Samstag. Dießen hätte zwar durch Steffi Köhler in Führung gehen können, doch der Mittelfeld-Motor scheiterte alleine vorm Tor an Torhüterin Teresa Oberendsfellner. Dann schlugen die Gäste dreimal zu (36., 46. und 57. Minute) – 0:3, das Spiel schien entschieden.

Doch die Dießenerinnen gaben nicht auf und kämpften sich ins Spiel zurück.

Torjägerin Andrea Bichler verkürzte nach einem Freistoß von Zoè Klein und einer Kopfballablage von Caro Bader mit ihrem zehnten Saisontreffer auf 1:3 (64). Erst in der 90. Minute gelang Jacky Behr nach einer Ecke von Kapitän Maria Breitenberger der Treffer zum 2:3-Endstand. Zu spät! Die Zuschauer waren sich einig: Wäre das Tor früher gefallen, wäre noch ein Unentschieden drin gewesen. Weis: „Wir haben Moral und Leidenschaft gezeigt. Ein Punkt war möglich."

Live-Übertragung nach Cleveland beendet. Und Krissi Spitzer war genauso enttäuscht wie ihre Mannschafts-Kolleginnen auf dem Platz.

Sie spielten für Dießen: Kaden, Lehner, Stemmer, Costantini, Hack, Liebl (67. V. Bader), Breitenberger, C. Bader, Klein (67. Behr), Köhler, Bichler.