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Marcel Schrötter fiebert dem Saisonstart in Doha entgegen. Von THOMAS ERNSTBERGER

Marcel Schrötter, r., geht Morgen in Doha, Hauptstadt von Katar, an den Start. Foto: Marcel Schrötter

Pflugdorf/Doha – Nur wenige Stunden noch, dann heißt es: Rennstrecke frei für die Motorrad-WM-Saison 2021. „Ich bin gut drauf und freue mich riesig auf das erste Rennen", fiebert der Pflugdorfer Moto2-Pilot Marcel Schrötter dem Start in seine zehnte Saison entgegen. Der 28-Jährige ist (außer, wenn TV-Experte Stefan Bradl wie jetzt mal wieder aushilft) der einzige Deutsche, der in einer der drei Top-Klassen (MotoGP, Moto2 und Moto3) an den Start geht.

Der Autor dieser Zeilen, der Schrötter mehrere Jahre journalistisch begleitet hat, erreichte den Motorrad-Profi am Münchner Airport kurz vor dem Abflug nach Doha (Hauptstadt von Katar). Hier, auf dem Losail International Circuit, findet an diesem Wochenende 27. (Training und Qualifying) und 28. März (Rennen um 17.20 Uhr MEZ) der „Grand Prix of Qatar" statt. Es ist das erste von 21 aktuell bis zum 14. November geplanten Rennen. Wegen Corona beginnt die Saison in diesem Jahr mit einem „Double-Header" – auch das zweite Saisonrennen geht also in Katar über die Bühne. „Das finde ich cool. Der Rennablauf dort taugt mir und die Strecke liegt mir", freut sich Schrötter auf die beiden „Night-Races" in der Wüste. 2019 holte er sich dort die Pole-Position und fuhr gleich aufs Podest, wurde Dritter. Vor einem Jahr verbesserte er sich nach tollem Finish vom 13. auf den siebten Platz.

Gut drei Wochen wird der Pflugdorfer im Wüstenstaat bleiben. Der Grund: Natürlich Corona. Nach der Ankunft ging's gleich mal zum Testen und in Quarantäne. Nach einem negativen Test wurden die Piloten geimpft. Erst nach der zweiten Impfung nach 19 Tagen geht's dann wieder nach Hause.

Nach einer verkorksten und enttäuschenden Saison 2020 mit Rang neun im WM-Endklassement und vielen Ups (wie Rang drei in Spielberg/Österreich) und Downs (u.a. vier Stürze in Le Mans/Frankreich) will der Rennfahrer vom Memminger Liqui Moly Intact GP-Team in der neuen Saison vor allem „mehr Konstanz auf hohem Niveau" schaffen. „Ich muss die Rennen ein bisschen ruhiger und gelassener angehen, darf nichts erzwingen wollen. Und ich will wieder Spaß auf der Strecke haben. Das ist nach einem Jahr wie 2020 ganz besonders wichtig", sagt Marcel. Und er hat natürlich auch noch ein ganz großes Ziel: „Ich will endlich mal ein Moto2-Rennen gewinnen."

Dabei soll auch seine neue Crew um Chief Michael Thier aus Marktoberdorf mithelfen. „Wir ticken ziemlich ähnlich und haben die gleichen Vorstellungen und Ziele. Es macht mega Spaß mit den Jungs", erzählt Schrötter, der nicht nur eine neue Crew, sondern mit dem italienischen Moto3-Vize-Weltmeister Tony Arbolino (20) auch einen neuen Team-Kollegen bekommen hat. „Ein junger, ehrgeiziger Kerl, der immer gut drauf ist", beschreibt ihn Schrötter. „Im Rennen muss ich ihn natürlich schlagen. Aber ansonsten versuchen wir, uns gegenseitig zu helfen." Ein „Rookie" (Neuling) und ein Routinier in einem Team – wer ist da jetzt die Nummer 1? „Keiner", erklärt Schrötter. „So etwas gibt es bei uns nicht."

Nach dem Motto „Manchmal ist weniger mehr" hat die Nummer 23 in den vergangenen Monaten das Training leicht reduziert. „An der Fitness lag's ja nicht. Ich bin weniger auf dem Fahrrad gesessen, habe aber jeden Tag daheim in meinem Keller geschuftet", erzählt er.

Und jetzt ist er erstmals nach langer Zeit wieder solo. Freundin Michelle, mit der er seit Anfang September zusammen ist, musste zuhause bleiben, als Marcel Richtung Doha abhob. „Sie war arg traurig", verrät Schrötter. „Und auch für mich war's nicht so ganz einfach. Eine ganz andere Situation als früher, wenn ich zu einem Rennen geflogen bin. Aber das ist nun mal mein Job – und den mache ich immer noch total gerne." Auch wenn dieser Job manchmal weh tut: Im Training am vergangenen Wochenende stürzte der Plugdorfer schwer, legte einen „großen Highsider" auf den Asphalt. Zum Glück blieb Schrötterunverletzt. Nur sein Helm musste dran glauben und ausgetauscht werden...

Im ersten Training am Freitag belegte Schrötter Rang elf, Arbolino fuhr nur auf Platz 20.

*Wer Marcel Schrötter im Fernsehen verfolgen will: „ServusTV" überträgt alle Rennen und Qualifyings live im Free-TV. 

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