Seit elf Jahren steht der 56-Jährige an der Spitze der VR-Bank Landsberg-Ammersee. Deren Bilanzsumme hat sich in dieser Zeit nahezu verdoppelt, wie Verbandsprüfer Roland Wengenmayer bei der Aufzählung von Jörgs Verdiensten lobte. Dazu zählen das Engagement im Bereich regenerative Energien, die erfolgreiche Immobilienstrategie und die Fusion mit der ehemaligen Raiffeisenbank Weil. Kennzeichnend für den Geehrten seien Weitsicht und Mut.
Beides brauchen Jörg und sein Vorstandkollege Martin Egger auch in diesen unruhigen Zeiten. „Noch nie waren Entscheidungen von derartigen Unsicherheiten begleitet", konstatierte der Aufsichtsratsvorsitzende der VR-Bank Johann Forster. Die Ursachen sind so bekannt wie allgegenwärtig: die Pandemie und ihre Nachwehen, der Krieg in der Ukraine, die steigende Inflation und der rasante Zinsanstieg, der in diesem Tempo noch nie dagewesen sei, wie Jörg selbst sagte.
Als Reaktion darauf stelle die VR-Bank bei ihren Kunden einen „exorbitant steigenden Beratungsbedarf" fest. Dazu passt das Ergebnis einer aktuellen Studie: „Menschen fühlen sich durch die Digitalisierung zunehmend allein und zurückgelassen", so Jörg. „Wenn es um große Finanzentscheidungen geht, wollen Kunden mit echten Menschen sprechen." Tatsächlich werde nur ein kleiner Anteil an Finanzprodukten ausschließlich online gekauft.
Nach lJahren der Niedrigzinspolitik rechnet die Finanzwelt mit einer baldigen Anhebung des Leitzinses. Es steigt also der Preis fürs Geld. Viele Kunden würden viele versuchen, sich jetzt noch die günstigeren Zinssätze zu sichern, berichtete Jörg. Andererseits beobachte man, dass Anlage- und Kreditentscheidungen „deutlich zögerlicher" getroffen werden. Zuflucht suchen viele in der Krisenwährung Gold – in ihrem Gold-Zentrum verzeichnet die VR-Bank Umsatzrekorde.
Bei allen Befürchtungen und Unwägbarkeiten - „ich bin trotzdem ein unverbesserlicher Optimist", schloss Jörg seine Ausführungen mit einem positiven Ausblick. Man verzeichne im laufenden Jahr bereits „enorme Zuwachsraten" im operativen Geschäft. Ihr gesellschaftliches Engagement will die VR-Bank verstärken. Sie plant einen VR-Nachhaltigkeitspreis und ab dem kommenden Jahr einen Jugendförderpreis.
Für die Präsentation der Zahlen vor 81 anwesenden Vertretern war Vorstand Martin Egger zuständig. Er konnte vermelden, dass die VR-Bank mittlerweile ein Gesamt-Kundenvolumen von 2,1 Milliarden Euro betreut – es ist das erste Mal, dass die Zwei-Milliarden-Grenze übersprungen wurde. Unterm Strich steht ein Bilanzgewinn von 970.000 Euro. Die gut 19.000 Mitglieder erhalten auf ihre Einlagen eine Dividende in Höhe von zwei Prozent.
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