Hechenwang – Wer es weiß, findet schnell zur Gärtnerei Dumbsky in Hechenwang. Andere müssen ein bisschen suchen, aber der Ort ist zu klein um sich zu verfahren. Vor knapp 30 Jahren auf der grünen Wiese gegründet, liegt das weitläufige Areal der Gärtnerei etwas außerhalb des idyllischen Dorfes. Ein Bauernhof mit einer Biogasanlage ist in der Nähe. „Von dort beziehen wir unser Gas und sparen damit etwa 8000 Tonnen Kohlendioxid im Jahr ein. Ich hab's tatstächlich mal nachgerechnet", erklärt Siegfried Dumbsky. Darauf ist der Inhaber der Gärtnerei stolz. Auch auf den Nachhaltigkeitstag, den er Ende März vorigen Jahres durchgeführt hatte. Mit großer Resonanz. „Wir haben zum Beispiel den Gartenbesitzer gezeigt, wie man einen naturnahen Garten anlegt, ohne dass der wie Kraut und Rüben aussehen muss. Damit ein Garten gesund ist, muss man ihn nicht umgraben, sondern nur auflockern und mit organischem Dünger und Kompost versehen", meint der Gärtner. Auch wie Pflanzenschutz ohne Chemie geht, war damals ein Thema und was der Berufsgärtner dazu machen kann oder schon macht. „Man muss sich eben nur mit den Nützlingen auskennen, dann kommt man schon zurecht. Zum Beispiel mit Läusen, aber auch mir Florfliegen und Marienkäfern". Jeder kann zur Nachhaltigkeit etwas beitragen, ist seine Ansicht. Für dieses Thema ist er einer der Spezialisten im Gemeinderat von Windach. Dort wurden zahlreiche Kommissionen gebildet. Er ist in der Kommission für Gewerbetreibende und Landwirtschaft. „Ich war richtig erstaunt, wieviele Gewerbe wir hier haben. Da musst Du nicht nach München fahren, wenn du weißt, dass einer, der das hat, was Du brauchst, direkt vor Deiner Haustüre wohnt. Das ist in der Region verfügbar".
Nicht nur unterschreiben, etwa für die Bienen, wie das voriges Jahr geschah, sondern auch was tun, dafür plädiert der Unternehmer. Das hatte er den Besuchern voriges Jahr erklärt. Eigentlich wollte er dieses Jahr nochmals einen Nachhaltigkeitstag auflegen. Der fiel Corona zum Opfer. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Vielleicht lässt sich das mit dem 30. Geburtstag der Gärtnerei Dumbsky verbinden, der nächstes Jahr gefeiert werden soll. Wer weiß.
Soviel Torf vermeiden wie möglich ist im Moment eine Devise des zweifachen Großvaters. „Ich kenne aktuell keinen Gärtner in Bayern, der so wenig Torf in der Erde hat, wie wir, außer natürlich einem reinen Biogärtner. Da liegt der dann bei Null. Die Zierplfanzengärtner sind, wenn's gut geht, bei 30 Prozent Torfreduzierung. Wir liegen hier bei 60 Prozent". Die Weihnachssterne, die es bei ihm zu kaufen gibt, sind nur noch mit 40 Prozent Torf gezogen und fast ohne Dünger. „Ganz geht das nicht, aber wir sind auf dem besten Weg dorthin. Wir brauchen dafür nur noch etwa 30 Prozent vom Dünger als bisher". Auch dem Argument mit der Energiebilanz beim Züchten von Weihnachtssternen entgegnet der Hechenwanger mit einem Hinweis auf seine Biogasquelle.
Trotz des harten Lockdowns wegen Corona läuft die Gärtnerei Dumbsky in Hechenwang weiter: „Wir hatten im Frühjahr beim ersten Lockdown sehr schnell auf Lieferservice umgestellt und machen das wieder. Wir lassen uns von dem Virus nicht kleinkriegen", stellt Siegfried Dumbsky fest.
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