Weilheim. Ein schwieriges Pandemie-Jahr liegt nach Aussage von Kommandant Stefan Herbst hinter der Freiwilligen Feuerwehr Weilheim. "Zeitweise mussten wir den Übungsbetrieb wegen Corona fast vollständig einstellen", sagte er bei der Jahresversammlung in seinem Rückblick auf 2021; auch die Kameradschaft habe gelitten.
Dagegen wurde die Arbeit für die freiwilligen Helfer nicht weniger: Fünf Dutzend Mal mussten sie zu Brandeinsätzen ausrücken, dazu kommen mehr als hundert technische Hilfeleistungen bei Hochwasser und Sturm sowie 70 Sicherheitswachen im Stadttheater, beim Volksfest und anderen Veranstaltungen. Ein enormes Pensum, zu dem das ganze Jahr über noch zahlreiche Fortbildungen und Übungen kommen.
Retten, löschen, bergen, schützen - das sind die Aufgaben, für welche die 80 Aktiven Tag und Nacht unentgeltlich bereitstehen und nicht selten ihr Leben riskieren. Deshalb dankte dritter Bürgermeister Alfred Honisch allen Helfern und versicherte ihnen auch weiterhin die volle Unterstützung der Stadt Weilheim. Nachwuchssorgen plagen die Wehr nicht, denn bei der Versammlung konnte Herbst mehrere Neuzugänge willkommen heißen; er lobte ausdrücklich die erfolgreiche Arbeit der Jugendwarte.
Manche Mitglieder sind schon mehr als ihr halbes Leben mit dabei und wurden dafür mit Ehrenzeichen und Urkunden ausgezeichnet wie Holger Frigius, der auf vier Jahrzehnte im aktiven Dienst zurückblicken kann. Auch für Beförderungen zum Zugführer, Ober- oder Hauptlöschmeister gab es Urkunden. Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts existierte in Weilheim, wie es in ganz Bayern üblich war, eine Pflichtfeuerwehr, die zwar im Brandfall Hilfe leistete, aber aufgrund mangelnder Motivation keine Übungen organisierte. Dadurch kämpfte die ungeübte Mannschaft nur allzu oft vergeblich mit dem Feuer.
Im Jahr 1852 gründete der Turnverein eine Rettungsgesellschaft, von der vor allem in den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts mehrfach die Anregung zur Gründung einer Feuerwehr erging. Am 29.Oktober 1865 wurde in Weilheim ein Feuerwehrverein gegründet, der aber schon im Januar 1872 wegen unzureichender Unterstützung wieder aufgelöst werden musste. Nach dem Beispiel einiger Gemeinden im Umkreis wurde schließlich am 14. Juni 1876 auch die Freiwillige Feuerwehr in Weilheim neugegründet.
Heute leidet sie laut Herbst unter akuter Raumnot und hofft deshalb auf eine baldige Erweiterung ihres Gerätehauses. Im Erdgeschoss des neuen Parkhauses an der Krumpperstraße sind 14 Fahrzeughallen für Feuerwehr und Rotes Kreuz vorgesehen. Herbst: "Derzeit ist die für den Einsatz und Katastrophenschutz erforderliche Ausrüstung zu großen Teilen im Trifthof untergebracht." Die dortige Halle sei vier Kilometer vom Gerätehaus entfernt, was zu erheblichem zeitlichen Verzug im Einsatzfall führe.
When you subscribe to the blog, we will send you an e-mail when there are new updates on the site so you wouldn't miss them.
By accepting you will be accessing a service provided by a third-party external to https://aloys.news/
Kommentare