Landsberg am Lech – „Ausbildungsplatz zu vergeben" – diese Meldung klingt immer verlockend. Doch, was es tatsächlich bedeutet, einen Lehrling im eigenen Betrieb für den jeweiligen Beruf umfassend zu qualifizieren, das wissen die Ausbilderinnen und Ausbilder in den Unternehmen selbst am besten: Wie schaffen wir von Beginn an ein gutes Klima? Wie motivieren wir, wenn der erste Durchhänger kommt? Wo finden wir rechtliche Hilfe, wenn des doch mal hakt?
Auf diese und andere Fragen gab es am Ausbildertag der Kreishandwerkerschaft und der Handwerkskammer am 7. November 2023 in den Räumen der Berufsschule Landsberg Antworten. Erstmalig lud Kreishandwerksmeister Markus Wasserle zu diesem Infoabend ein. Er konnte 32 Teilnehmende aus 28 Ausbildungsbetrieben des Landkreises begrüßen. Die Fachbereiche boten einen guten Querschnitt: Schreinereien, Baubetriebe, Autohäuser und Kfz-Werkstätten, Haustechnik-, Heizungs- und Sanitärbetriebe, Holzbauunternehmen u. a. Die Beruflichen Schulen Landsberg waren durch Thomas Klinger (stellv. Schulleiter) und Thomas Kindl (Fachbereichsleiter Holz) vertreten.
Das Handwerk steht auf Landkreisebene nicht im Schatten der überregionalen Global-Player-Unternehmen. Das zeigt die Statistik für das Berichtsjahr 2022: Danach lag der Anteil der selbstständigen Handwerksbetriebe an allen Landkreisbetrieben bei rund 18 %. Somit leisten diese ihren wichtigen Beitrag zum regionalen Wirtschaftsleben. Das spiegelt auch der beachtliche Anteil der Handwerks-Azubis an der Gesamtzahl der Lehrlinge wider, er lag bei 33 % (alle Daten: Handwerkskammer München und Oberbayern für 2022).
Um die Position des regionalen Handwerks weiter zu stärken, informierte die Ausbildungsberaterin Laura Beck die Veranstaltungsteilnehmer über das Unterstützungsangebot der Handwerkskammer für München und Oberbayern (z. B. die Ausbildungsberatung und zentrale Informationsquellen). Darüber hinaus umfasste ihre Präsentation die wichtigsten Eckpunkte der Ausbildungsthematik: rechtliche Grundlagen der betrieblichen Ausbildung, Pflichten des Ausbildungsbetriebes sowie der Auszubildenden, die Verbundausbildung, die Ausbildungsverordnung und der (betriebliche) Ausbildungs(rahmen)plan sowie die Motivation von Auszubildenden.
Über die Definition des übergeordneten Ziels in dieser Sache sind sich alle einig: Die Ausbildungsqualität im Handwerk soll auf einem sehr hohen Niveau gehalten werden. Dazu ist die Anstrengung aller Beteiligten unverzichtbar. Kreishandwerksmeister Wasserle bringt es auf den Punkt: „Aus der Sicht eines Unternehmens geht es beim Thema Ausbildung nicht um den schnellen Erfolg, sondern um ein nachhaltiges Wachstum und den Erhalt des Betriebs. Also müssen Firmeninhaber ihren zukünftigen Mitarbeitenden entsprechende Aufmerksamkeit widmen und viel Einsatz zeigen." Gleichzeitig sind die Betriebe gefordert, sich zeitgemäßen Ausbildungsangeboten zu öffnen. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, freie Ausbildungsplätze überhaupt belegen zu können und im Betrieb ausgebildete Fachkräfte später zu halten. Als attraktiv gilt u. a. ein Auslandspraktikum, das zum Beispiel über das von der Berufsschule angebotene Erasmus plus-Programm durchgeführt werden kann. Den Betrieben entstehen neben der Lohnfortzahlung für den Azubi keine weiteren Kosten.
Und – wird es eine Wiederholung geben? Der Kreishandwerksmeister Wasserle gibt einen Ausblick: „Wir haben gesehen, dass vonseiten der Unternehmen ein großes Interesse besteht. Und da der Ausbildung im Hinblick auf die Fachkräftesicherung eine Schlüsselposition zukommt, wollen wir als Kreishandwerkerschaft unsere Hausaufgabe machen. Diese besteht darin, den Betriebsausbildern alle notwendige Unterstützung bereitzustellen. Daher ist die Durchführung des Ausbildertags auch für 2024 angedacht."
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