Landsberg am Lech – Im Stadttheater Landsberg waren am Mittwoch, 23. April, alle Plätze inklusive der Stehplätze belegt: Zur Premiere des inklusiven Theaterstücks „Was, wenn es doch gut wird" strömte ein begeistertes Publikum und erlebte einen Abend voller Humor, Herz und nachdenklicher Momente.
Unter der Regie von Mirjam Kendler und mit Schauspieler und Autor Richard Oehmann – bekannt als Texter der Nockherberg-Revue – gelang der Theatergruppe Theater Unbegrenzt ein besonderes Kunststück: Menschen mit und ohne Behinderung standen gemeinsam auf der Bühne, wobei die Hauptrollen bewusst von den Schauspielerinnen und Schauspielern der Lebenshilfe Landsberg übernommen wurden. Die „normalen" Darsteller traten unterstützend in Nebenrollen auf – ein Perspektivwechsel, der beim Publikum auf große Zustimmung stieß. Die Kostüme von Carin Meiler-Hemsing entführten die Zuschauer sofort in die Welt der Fantasie.
Inspiriert von Formaten wie dem Nockherberg-Spektakel und mit liebevollen Anklängen an Fellinis Roma – insbesondere an die Szene, in der der Papst einer skurrilen Modenschau für Prälaten beiwohnt – entwickelte sich ein ebenso unterhaltsamer wie tiefgründiger Abend. Zauberhafte Kostüme, pointierte Dialoge und eine feine Prise Ironie sorgten für eine besondere Atmosphäre. Besonders eindrucksvoll: In einer Szene wurde Musik von Nino Rota, dem langjährigen Komponisten Fellinis, eingespielt – ein Moment, der die traumhafte Stimmung unterstrich und das Publikum für einen Augenblick in eine andere Welt entführte.
In kurzen Filmeinspielern zwischen den Szenen sprachen die Darsteller über ihre Wünsche und Träume. Viele Teilnehmer der Lebenshilfe äußerten den Wunsch, nicht behindert zu sein – aber auch, mit Geld soziale Projekte zu unterstützen. Diese ehrlichen Einblicke gaben dem Abend eine berührende Authentizität und unterstrichen das zentrale Anliegen des Projekts: Inklusion nicht als Sonderfall, sondern als gelebte Selbstverständlichkeit zu zeigen.
Die Rahmenhandlung des Stücks erzählte von der Begegnung eines Journalisten mit Emma und Anton, einem Paar, dessen Liebe in einem Zirkus begann und das sich gemeinsam auf die Suche nach einer besonderen Zutat machte – einer Zutat, die nicht nur Herzen öffnet, sondern vielleicht sogar die Welt verändern kann.
Das Publikum dankte der gesamten Theatergruppe mit langanhaltendem Applaus. Die ausverkaufte Premiere zeigte eindrucksvoll, wie sehr das inklusive Theaterprojekt in Landsberg inzwischen gewachsen ist – und wie sehr die Mischung aus Witz, Tiefgang und echter Begegnung berühren kann. Wir können nur hoffen dass die Förderung für die Lebenshilfe auch nächstes Jahr fortgeführt wird, denn es ist nicht sicher und wir auch nächstes Jahr wieder herzlich lachen können über soviel Komik und Selbstiromie.
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