Bis gleich, Isaak – Fotografien von Noah Cohen
Die Ausstellung
bildet einen Beitrag zum Jubiläumsjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland". Sie stellt jüdische Deutsche an ihren Lieblingsplätzen vor. Jedem Bild ist ein Statement der jeweiligen Person beigefügt.
Das Anliegen
Die Schau soll von Klischees wegführen, die immer wieder Formulierungen hervorrufen wie: Deutsche UND Juden.
Diese Unterscheidung gibt es nicht. Juden sind Deutsche – nicht durch Religion definiert, sondern geprägt von Normen und Werten der deutschen Kultur und Sprache, wie alle anderen auch.
Wie stark die Klischees dennoch immer noch sind, zeigt allein das Titelbild von Spiegel Geschichte Nr. 4/2019: Es geht um jüdisches Leben in Deutschland – und gezeigt werden zwei orthodoxe Juden in traditionell osteuropäischer Tracht, mit Bart und Hut.
Diesem Stereotyp widerspreche ich. Ich zeige interessante Menschen, Deutsche, die am sozialen, wissenschaftlichen und kulturellen Leben teilnehmen, normale Redakteure, Studenten, Sportler oder Anwälte. Deutsche - und Juden.
Warum es wichtig ist
Rassismus und Antisemitismus haben in letzter Zeit stark zugenommen.Das bedarf eines energischen, mutigen Entgegentretend.
Ich erfahre während der Recherche zu dieser Ausstellung, wie viele Menschen sich scheuen, um nicht zu sagen, fürchten, sich in der Öffentlichkeit als Juden zu outen. Genau das darf nicht sein. Nicht in Deutschland, nicht in Europa, nirgendwo auf der Welt.Diese Scheu ist ein Zugeständnis an den Rassismus. Und genau dem widerspricht dieses Projekt, mit Hilfe und in Gesellschaft all der jüdischen Deutschen, die auch so denken und den Mut haben, dazu zu stehen. Es ist eine Botschaft, ein Ringen um Freiheit und Toleranz.
Deshalb möchte ich im Jubiläumsjahr diese Ausstellung zeigen und deshalb ist das Projekt für mich – und, wie ich glaube, für uns alle – wichtig.
Wie es weitergeht
Es ist an der Zeit, dass sich alle, die so denken, zusammentun – ob Juden, Christen, Moslems oder Buddhisten, ist mir ganz egal, Hauptsache freiheitsliebend, furchtlos und vor allem tolerant. Und so habe ich den Plan, das Projekt im nächsten Jahr fortzuführen und eine Ausstellung über Menschen unterschiedlicher Religionen zu machen – um gemeinsam für Verständigung und gegen Rassismus aufzutreten.
„Bis gleich, isaak!" –20 Fotografien in S/W, DIN A 4
- Kurparkschlösschen Herrsching, Vernissage Sonntag, 13. Juni 18 Uhr
Finissage Samstag, 19. Juni,18 Uhr
- Münchener Gasteig, Präsentation und Vortrag, 23. November, 20 Uhr
- Blaues Haus Dießen, VernissageFreitag. 3. Dezember, 19 Uhr
Finissage Sonntag, 12. Dezember19 Uhr
Im Rahmenprogramm Lesungen und Vorträge mit
Lena Gorelik, Daniel Grossmann, Robby Rajber, Katalin Fischer
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