Dießen – Meistens ist es kein Zufall, welche Bücher man zur Hand nimmt, welche man nach den ersten Zeilen aus der Hand legt und welche man immer wieder liest. In der Reihe "Bücher prägen Menschen" möchte Alois Kramer von Menschen aus der Region wissen, welche Bücher, welchen Einfluss auf sie gehabt haben. Die wöchentliche Rubrik beginnt im neuen Jahr mit Dießens Erster Bürgermeisterin Sandra Perzul.
Sandra Perzul ist seit Mai 2020 Erste Bürgermeisterin der Marktgemeinde Dießen. Die Dipl. Verwaltungswirtin war bis dahin seit ihrem Studium an der Fachhochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung in Mannheim 1999 bei der Arbeitsagentur in Weilheim beschäftigt. Dort agierte sie u.a. in dem Bereich der Unternehmensberatung, der Berufsberatung für Jugendliche. und zuletzt war sie für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Agenturbezirk zuständig. Außerdem arbeitete sie über 20 Jahre lang nebenberuflich bei der Heimatzeitung „Der Ammerseekurier" und engagierte sich im Vorstand des Dießener Frauenbundes. Sie lebt mit ihrer Familie in der Marktgemeinde.
Das Buch, das ich gerade lese.
Ich lese oftmals zwei oder drei Bücher gleichzeitig, meist aus unterschiedlichen Genres. Aktuell sind es diese beiden:
„Hinter dem Lächeln" von Michaela May. Ich habe vor kurzem eine Lesung der Schauspielerin im Dießener Traidtcasten besuchen dürfen, bei der sie aus ihrer Autobiografie vorgelesen hat. Dieser Abend hat mich so sehr berührt, so dass ich mir spontan ihr Buch gekauft habe.
Und parallel dazu
„Sisi und ihre Geschwister" von Erika Bestenreiner. Es handelt von der Geschichte der sieben Geschwister der legendären Kaiserin Elisabeth und deren Lebenswegen. Inspiriert durch einen Wochenendausflug nach Wien und dem Besuch des Sisi-Museums kam dieses Buch in meinen Besitz.
Das Buch, das mein Leben verändert hat.
Es gibt viele Bücher, die mir in den unterschiedlichsten Situationen etwas mit auf den Weg gegeben haben. Ein Buch alleine war es sicherlich nicht. Bücher, in denen die Werte der Freundschaft, der Zusammenhalt in der Familie oder die autobiografische Geschichte einer Person geschildert werden, die nach schweren Schicksalsschlägen wieder aufstehen und nicht aufgeben, sondern kämpfen, lese ich gerne. Hierbei kommt man oftmals wieder auf den Boden der Tatsache zurück, dass wir in der heutigen Gesellschaft sehr schnell gerne auf „hohem Niveau" jammern, obwohl es uns eigentlich im Vergleich zu anderen gut geht.
Gut gefallen oder beeindruckt haben mich aber auch u.a. „Die Bienenhüterin" von Sue Monk Kidd, „Mutter Courage und ihre Kinder" von Bertolt Brecht, „Nicht ohne meine Tochter" von Betty Mahmoody oder auch „Ich bin dann mal weg" von Hape Kerkeling.
Das Buch, das ich gerne geschrieben hätte.
Bislang habe ich noch kein Buch geschrieben, aber wer weiß, vielleicht wird es sich irgendwann einmal nach meiner Tätigkeit als Bürgermeisterin ergeben, einige Geschichten aufzuschreiben. Stoff genug gibt es ja ☺
Das Buch, das meine Art zu schreiben beeinflusst hat.
Seit meiner Kindheit lese ich unheimlich viel. Mir macht Lesen Spaß, denn ich kann abtauchen und mich in die jeweilige Geschichte oder Person hineinversetzen. Ich bin dabei aber nicht auf einzelne Kategorien fixiert. Von Fantasy über Belletristik, Kriminal- oder historische Romane bis zu Autobiografien oder Sachbüchern, die Bandbreite ist hier sehr groß. Ob „leichte Kost" oder auch tiefgründige Lektüre, das viele Lesen hat auch meine Art zu Schreiben beeinflusst. Für meine Tätigkeit beim „Ammerseekurier" war es dann aber mehr das „Miteinander reden und Zuhören", das ich für mein Schreiben gebraucht habe.
Durch meinen Sohn habe ich in den letzten Jahren lange Zeit die Rolle der „Vorleserin" übernommen, was auch spannend war, denn es gibt mittlerweile so viele tolle Kinder- und Jugendbücher.
Das am meisten unterschätzte Buch.
Es gibt sicherlich zahlreiche Bücher die aus unterschiedlichen Gründen unterschätzt werden. Dies steht mir aber nicht zu, große Bücher der Weltliteratur zu beurteilen. Mich persönlich haben im kleinen Bereich der Krimis/Thriller die Bücher von Sebastian Fitzek in den letzten Jahren immer wieder fasziniert, da ihr Ausgang bis zuletzt oftmals nicht zu erahnen war. Z.B. „Flugangst 7A". Die Spannung bis zum Ende zu halten und dann doch eine unerwartete Wendung zu erleben, habe ich im Thrillerbereich noch bei kaum einem anderen Autor so erlebt. Bis zum Ende weiß man nicht, wie es ausgehen wird, bzw. schafft Fitzek es immer wieder der Handlung eine ganz unerwartete Wendung zu geben.
Das Buch, das mein Denken verändert hat.
Gerade aktuell das Buch „Hinter dem Lächeln" von Michaela May zeigt uns einmal mehr auf, wie schwierig noch so eine Situation im Leben sein kann, wenn man nicht aufgibt, sondern weiter nach vorne blickt und sich nicht unterkriegen lässt, wächst man an den scheinbar ausweglosen Momenten im Leben.
Während meiner Schulzeit haben mich auch Bücher, wie „Das Tagebuch der Anne Frank", „Die Wüstenblume" von Waris Dirie, Homers „Die Odyssee" oder die Bücher im Griechisch- und Lateinunterricht über die damaligen Philosophen beschäftigt und mich gelehrt, nicht vorschnell zu urteilen, sondern Dinge auch zuvor von mehreren Seiten zu betrachten. Darüber bin ich heute noch sehr dankbar.
Das Buch, bei dem ich zuletzt weinen musste.
„Morgen kommt ein neuer Himmel" von Lori Nelson Spielman.
Das letzte Buch, das mich zum Lachen gebracht hat.
Da gibt es viele! Im Unterhaltungsbereich erinnere ich mich beispielsweise an „Wir haben gar kein Auto ...: Mit dem Rad über die Alpen" von Jutta Speidel und ihre beiden Nachfolgeromane, die mich zum Lachen gebracht haben, denn hier werden mit einer solch schonungslosen Offenheit, Pleiten und Pannen im Alltag der Schauspielerin erzählt, dass man einfach nur mitlachen muss.
Das Buch, das ich nicht zu Ende lesen konnte.
Fällt mir spontan kein Titel ein, aber es gab natürlich in all den Jahren Bücher, die ich mangels Interesse nicht zu Ende gelesen habe.
Das Buch, bei dem ich mich schäme, es nicht gelesen zu haben.
Es gibt sicherlich noch zahlreiche Werke, diese zu lesen ein „must have" ist. Große Bücher der Weltliteratur, Sachbücher oder Autobiografien bekannter Persönlichkeiten. Jedoch benötigt man für solche Werke meiner Meinung nach die Muse und genug Zeit zu lesen, das geht nicht „eben mal so nebenbei". Schämen ist hier für mich das falsche Wort, eher würde ich sagen, dass es noch so viele Bücher gibt, die ich noch oder auch noch einmal lesen möchte, beispielsweise „Die Blechtrommel" von Günter Grass oder „Die Buddenbrooks" von Thomas Mann.
Das Buch, das ich gerne verschenke würde.
Für Frauen: „PS. Ich liebe dich" von Cecelia Ahern
Für Männer: je nachdem – mein Mann würde sich über einen Krimi freuen ☺
Für Kinder: „Die Schule der magischen Tiere" von Margit Auer
Das Buch, an das ich mich am liebsten erinnere
„Die Höhlenkinder" von A.Th.Sonnleitner. Das Buch habe ich von meiner Großmutter geschenkt bekommen und ist dadurch auch eine wertvolle Erinnerung an sie für mich. Es handelt von einem Geschwisterpaar Eva und Peter, die durch ein Bergunglück in den Dolomiten in einem kleinen Tal von der Außenwelt abgeschnitten werden und nun auf sich selbst gestellt, um ihr Überlegen kämpfen. Ein Thema, das in der heutigen Zeit der modernen Technik kaum vorstellbar ist, mich als Kind aber unheimlich fasziniert hat.
Da ich nicht auf eine Kategorie eingefahren bin, lese ich immer wieder quer. Mal schwerere Kost, mal leichte Lektüre dazwischen, je nachdem wie viel ich gerade um die Ohren habe. Gerne erinnere ich mich auch an die Harry Potter Reihe, die ich erst lange nach dem anfänglichen Hype vor 20 Jahren begonnen hatte zu lesen und es mir dann aber doch großen Spaß bereitete, in diese Zauberwelt abzutauchen. Auch ich war am Anfang sehr skeptisch, ob mir dieses „Kinderbuch" gefallen würde, was es letztendlich ja auch dann tat.
Zwischendrin nehme ich mir auch heimische Autoren, wie Oliver Pötzsch mit seiner Henkerssage der Familie Kuisl aus Schongau, Nicola Förg oder Klüpfl und Kobr mit der Kluftingerreihe zum Abschalten aus dem Regal. Im Spannungsbereich hat es gerade Sebastian Fitzek mit seinen Psychothrillern geschafft, dass ich immer auf das neue Erscheinungsdatum seines nächsten Romans warte.
Mein erstes Leseerlebnis. – würde ich schreiben: schöne Leseerinnerungen:
Als Kind: Wolfgang Holbein: Märchenmond, E. Kästner: Das fliegende Klassenzimmer
Als Jugendliche: „Anne auf Green Gables" von Lucy Maud Montgomery
Als Erwachsener: „Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Frey" von Rachel Joyce
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