Fünf Monate nach seiner Wahl zum Bürgermeister lud Rudolf Sonnleitner jetzt alle Oberhauser (Landkreis Weilheim-Schongau) zur gut besuchten Bürgerversammlung ein. In seinem 40 Seiten umfassenden Rechenschaftsbericht zählte er eine Reihe wichtiger Maßnahmen und künftiger Projekte auf wie die rund 2,5 Millionen Euro teure Rathaus-Sanierung. "Sie ist jetzt bis auf ein paar Kleinigkeiten abgeschlossen und wird mit 758.000 Euro gefördert", sagte er.
Sonnleitner freute sich, dass es in den neuen Räumen rund geht und sie bei Ausstellungen und anderen Veranstaltungen mit Leben erfüllt werden. Café und Friseurladen stehen zur Verfügung, regelmäßig sind im Rathaus Gesangs-, Tanz- und Yogagruppen sowie der Kirchenchor zu Gast. Einen Belegungsplan kann man auf der Internetseite der Gemeinde einsehen.
Archivpflege. Eine neue Lautsprecheranlage im Sitzungssaal soll künftig auch Bürgern mit Hörproblemen die Teilhabe an den Ratssitzungen ermöglichen. Um die zahlreichen Dokumente im Gemeindearchiv zu sichten und zu katalogisieren, wird derzeit ein ehrenamtlicher Archivar gesucht. Der Parkplatz vor dem Rathaus soll noch mit Bäumen und Stauden bepflanzt werden, zwei E-Ladestationen sind bereits bestellt. Die Kosten allein für die Bauarbeiten beim Parkplatzumbau bezifferte der Bürgermeister auf 175.000 Euro.
Finanzen: Oberhausen ist schuldenfrei und wird zum Ende dieses Jahres voraussichtlich 3,6 Millionen Rücklagen haben. Der Einkommensteueranteil liegt mit 1,5 Millionen auf dem Vorjahresniveau, der Gewerbesteuer-Ansatz mit 260.000 Euro aber deutlich niedriger als 2021. Heuer kann die Gemeinde mit 666.000 Euro an Schlüsselzuweisungen rechnen.
Breitbandausbau: Gut 30 Prozent der Oberhauser Haushalte sind bereits mit Breitbandanschlüssen versorgt. "Wir haben bislang rund 800.000 Euro vergraben, wobei 600.000 Euro gefördert wurden", berichtete der Bürgermeister. Die Planungen sahen bislang vor, dass die Kommune mit einem Eigenanteil von rund 400.000 Euro weitere 4,2 Millionen aufwenden muss. Derzeit gibt es zwei Anbieter für einen kostenfreien Ausbau, eine Entscheidung will der Gemeinderat in Kürze treffen.
Radwege: Erste Gespräche über einen Radweg nach Polling gab es mit Vertretern der Gemeinde und des Straßenbauamts. Mit ins Boot will man die Deutsche Bahn holen, da einige benötigte Flächen direkt entlang der Bahnlinie München-Garmisch liegen. Es ist daran gedacht, den Weg auch entlang der Bahnlinie an der Berger Kreuzung weiter zur Waldorfschule nach Huglfing auszubauen.
Praktisch wäre das für die Schüler an den weiterführenden Schulen in Weilheim, umgekehrt könnten Pollinger Schüler den Radweg zur Huglfinger Mittelschule nutzen. Zum geplanten Radweg nach Peißenberg gibt es derzeit keine aktuellen Informationen über den Planungsstand und Zeithorizont.
Wohnungsbau: Die Planungsarbeiten für das Westenriederhaus werden jetzt nach längerer Pause wieder aufgenommen. Zehn bis 12 Wohnungen sollen in verschiedenen Größen für Ein- bis Fünf-Personen-Haushalte entstehen. Zwischenzeitlich ist das Gebäude an die Verwaltungsgemeinschaft Huglfing vermietet.
Es gibt einen Gemeinderatsbeschluss vom Oktober 2020, der den Erhalt eines Teils des Gebäudes sichern soll. Kürzlich fand ein Gespräch mit Vertretern der Regierung von Oberbayern statt, um Fördermöglichkeiten nach der aktuellen
Wohnbauförderung auszuloten.
Energienutzung: Oberhausen will die Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern bis 2035 mit konkreten Projekten für Hausbesitzer, Betriebe und Kommunen realisieren. Dabei wird die Kommune von Spezialisten der Energiewende Oberland aus Penzberg unterstützt, die bis Ende Januar 2023 eine Energiebilanz mit Ist-Zustand und eine Potenzialanalyse zur Energieeinsparung und -erzeugung vorlegen wollen. Eine erste große Veranstaltung über Solarenergie fand vergangenes Frühjahr statt, eine zweite zum Thema Heizen vor wenigen Tagen.
Verkehr. Sonnleitner schilderte das hohe Verkehrsaufkommen durch den Ort und kündigte an, dass eine Querungshilfe für Fussgänger die Abbiegesituation von der Bahnhof- in die Seestrasse entschärfen soll. Bei einer Verkehrsschau will man über weitere Maßnahmen diskutieren.
Kinderhaus. "Unser Team ist komplett", freute sich der Bürgermeister über personelle Verstärkung für das Kinderhaus am Storchennest. Aktuell werden dort zwei Kinderkrippen- und drei Kindergartengrupen betreut.
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