Weilheim/Schongau. Der 61 Jahre alte Hans Eberl will sich als Geschäftsführer des BRK-Kreisverbands Weilheim-Schongau zurückziehen und bis Ende des Jahres seinen Nachfolger einarbeiten. Bewerber für den verantwortungsvollen Chefposten können bis Mitte August ihre Unterlagen beim Roten Kreuz einreichen. Außer rund 140 festangestellten Mitarbeitern umfasst der Kreisverband 1.400 ehrenamtliche Helfer.
"Meine private Lebensplanung sieht schon seit einiger Zeit einen stufenweisen Ausstieg vor", sagt Eberl im Gespräch mit unserer Zeitung, "darüber habe ich die Vorstandschaft auch frühzeitig informiert." Er wolle dem Roten Kreuz, dem er schon als Zehnjähriger beigetreten war, aber keineswegs den Rücken kehren, "sondern sozusagen im zweiten Glied weiterhin mit meiner jahrzehntelangen Erfahrung zur Verfügung stehen".
Dass er nach der Auswahl eines geeigneten Kandidaten diesen während der Anfangsphase unterstützen wolle, bedeute nicht, "dass ich im Hintergrund quasi die graue Eminenz spiele". Vielmehr hält Eberl aufgrund der vielfältigen Aufgaben einen gleitenden Übergang für sinnvoll, der vielleicht bis Ende dieses Jahres dauern könne. "Ich freue mich schon darauf, mehr Zeit für meine fünf Enkel und meine sportlichen Hobbies zu haben!"
Der 61-jährige bezeichnet sich selbst als „echtes Rotkreuzgewächs": 1977 war er der Sanitätskolonne Bad Tölz beigetreten und übernahm aufgrund seiner hervorragenden Leistungen und seiner umfassenden Qualifikationen zahlreiche Führungspositionen von der Kreisgeschäftsführung bis zum Katastrophenschutz. Seit Anfang 2014 ist er für das BRK Weilheim-Schongau tätig, das an einen Nachfolger hohe Anforderungen stellt wie ein Hochschul-/Fachhochschulstudium oder eine vergleichbare Qualifikation; erwünscht sind weiterhin fundierte betriebswirtschaftliche Kenntnisse und Praxiserfahrung im Bereich Finanzen, Controlling und moderner Bürokommunikation. Dazu kommen laut Stellenbeschreibung ausgeprägte Sozialkompetenz zur Führung, Beratung und Motivation von hauptamtlichen Mitarbeitern und Ehrenamtlichen.
Insgesamt hatte das Rote Kreuz im Landkreis vergangenes Jahr 144 festangestellte Mitarbeiter. Die Zahl der registrierten Ehrenamtlichen in den Bereichen Bereitschaft, Wasserwacht und Jugendrotkreuz lag 2021 bei rund 1400. Etwa 924.000 Kilometer legte der Rettungsdienst des -Kreisverbandes mit seinen Fahrzeugen zurück.

Hans Eberl ist ein echtes Rotkreuz-Gewächs, wie er sich selbst bezeichnet. Foto: Stöbich