Landsberg am Lech – Wenn sich Jakob Lorentzen am Sonntag in das Flugzeug nach Kopenhagen setzte, kann er mit Stolz auf ein schönes Konzert zurückblicken. Der dänische Organist hatte am Samstag vor etwa 200 Zuhörern beim Landsberger Orgelsommer etwas Ungewöhnliches gemacht. Der Musiker von der berühmten Holmenskerk, in der sich Königin Margarethe von Dänemark hatte trauen lassen, spielte ausschließlich Werke seiner Landsleute. Statt Bach und Liszt gab es Kompositionen von Niels W. Gade, Oskar Lindber, Einar Trörup Sark, Benna Moe und ein Stück von ihm selbst. Darüber hinaus wagte er etwas Weiteres, Außergewöhnliches, was in dieser Konzertreihe ganz selten vorkommt. Mit der Alpensuite aus opus 12 von Moe kam ein Werk einer Frau in die Stadtpfarrkirche von Landsberg zur Aufführung. Das hat wahrscheinlich kaum jemand bemerkt.
Die Matinee war in sich stimmig und Lorentzen lotete die Möglichkeiten der Orgel aus, die, wie er aloys.news verriet, ihn mit seinen Klangfarben faszinierte. Interessant, was der Protestant aus dem hohen Norden noch über die katholische Mentalität der Menschen der Lechstadt sagte. Sie sei deutlich toleranter als etwa die Haltung der Italiener, wo er das Programm zur Genehmigung vorlegen müsste und wehe, es wären Werke von Bach dabei. Das würden die Italiener nicht dulden.
Mit einer Improvisation über das Kirchenlied "Nun danket all" beschloss der Virtuose sein Orgelkonzert und das Publikum wollte nicht die Kirchenbänke verlassen bevor er nicht noch eine Zugabe gegeben hatte. Recht so.
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