Dießen – Seit Mai diesen Jahres gibt es die Freie Kunstanstalt in Dießen. Mit großer medialer Begleitung und unter zahlreicher Beteiligung jüngerer, aber auch älterer Bewohner der Marktgemeinde war vom gemeinnützigen Verein im Lauf des Jahres für eine Umwidmung der so genannten Huber-Häuser in der Johannisstraße zum kulturellen Zentrum geworben worden. Allein das hat nicht sollen sein, ein Gutachten für die Nutzung des Gebäudekomplexes steht noch aus. Als zweite Station diente das ehemalige, seit fast einem Jahr leerstehende Gasthaus Drei Rosen an der Schützenstraße. In den Sommerferien hatten sich unter der Ägide der Freien Kunstanstalt Ehrenamtliche mit zahlreichen kreativen Workshops im Garten des Gasthofs um Kinder und Jugendliche gekümmert. Aber das ist auch Geschichte und hat einen positiven Eindruck hinterlassen. Nun scheinen die Initiatoren des Vereins endlich am Ziel angekommen zu sein. 

Mit starker politischer Unterstützung der Grünen kam es jetzt zu einem Pressetermin in der ehemaligen Schreinerei Graf an der Johannisstraße 31 – ebenfalls ein leerstehendes Areal. Hier scheint, wie Steff Sanktjohanser, Vorsitzende der Freien Kunstanstalt beim Pressegespräch mitteilte, ein idealer Ort für ein kleines kulturelles Zentrum im Entstehen begriffen zu sein. Insbesondere weil man hier nicht von einem Zeitraum von Monaten ausgehen müsse, sondern in längeren Zeiträumen denken könne. Zunächst gibt es einen Mietvertrag für ein halbes Jahr, aber Steff Sanktjohanser ist zuversichtlich, dass es hier ein längeres Gastspiel der Freien Kunstanstalt geben wird. Bereits seit eineinhalb Monaten ist der Verein dort schon tätig. 

Assistiert von Gabriele Triebel, der Landtagsabgeordneten der Grünen und Sanne Kurz, der Kulturpolitischen Sprecherin der Grünen im Landtag, sowie der Grünen-Gemeinderätin Miriam Anton stellten Sanktjohanser und ihr Vorstandskollege Jörg Kranzfelder die Räumlichkeiten vor. Auch mit dabei Matthias Rodach, der neue Vorsitzende des renommierten Heimatvereins Dießen. 

Der erste Raum, der von der Straße aus betretbar ist, könnte und wird bereits als Co-Working-Space genutzt. Ein größerer, sich westlich davon anschließender Saal ist wie auch der weitere folgende für unterschiedliche Nutzungen denkbar. 

Im wesentlichen geht es darum sich dem kulturellen Mainstream zu entziehen, so unisono Triebel und Sanktjohanser. Im Vordergrund stehen eher junge Menschen, denen die Freie Kunstanstalt die Möglichkeit bietet, sich künstlerisch zu betätigen und auch als Begegnungsstätte dient. Aber auch ein Theatergruppe wie die Commedia Dießen hat sich schon angemeldet und würde sowohl in den Räumen ihre Proben abhalten wie auch ihre neueste Inszenierung "Ich liebe mich" dem Publikum vorstellen, so Alois Kramer, Regisseur des Theaters. 

V.l. Jörg Kranzfelder, Steff Sanktjohanser und Lorenz Leitner. Foto: Alois Kramer
V.l. Gabriele Triebel, Jörg Kranzfelder, Steff Sanktjohanser, Dieter Röttig und Sanne Kurz. Foto: Alois Kramer
V.l. Steff Sanktjohanser, Veronika Peters und Matthias Rodach. Foto: Alois Kramer
Auch das Dachgeschoss ist nutzbar. Foto: Alois Kramer