Dießen – Der Ukrainekrieg ist so nah wie keine andere politische Eskalation in den letzten Jahrzehnten. Täglich gibt es neue erschütternde Bilder und Nachrichten aus dem Kriegsgebiet. Davon blieben auch die Schülerinnen der Dießener Liebfrauenschule nicht unberührt. Im Rahmen des Sozialkundeunterrichts der zehnten Klasse wurde der Einmarsch der russischen Truppen in der Ukraine nun zum Thema ei- nes Unterrichtsprojektes, verbunden mit einer Geldsammelaktion.

Was sind die Hintergründe und wer sind die Akteure in diesem Krieg? Was geschieht dort? Welche Auswirkungen haben die Geschehnisse auf die politische Lage in Europa? All diese Fragen wurden von den Mädchen zusammen mit den Sozialkunde-, Deutschlehrern Leonhard Birk und Stefan Klee intensiv behandelt und im Rahmen einer Ausstellung in der Schulturnhalle beantwortet. Die so gesammelten Informationen bildeten die Grundlage für einen anschließenden Workshop, an dem alle Schülerinnen von der 5. bis zur 10. Jahrgangsstufe teilgenommen haben.

„Die Fakten zusammentragen und auf einer sachlichen Ebene darüber reden war das Ziel des Projektes", erklärte Stefan Klee, der stellvertretend auch für seinen Kollegen und Initiator des Projektes Leonhard Birk zur Spendenübergabe in das Rathaus gekommen war. Es sei deutlich zu spüren gewesen, dass besonders die jüngeren Schülerinnen mit großen Ängsten und Verunsicherung zu kämpfen hatten, so Klee weiter. Die sachliche Auseinandersetzung habe dazu beigetragen, einen besseren Umgang mit dem Thema zu finden und auch kursierenden Gerüchten entgegenzuwirken.

Nicht zuletzt die Frage, wie man den Menschen helfen könne, hatte die Mädchen beschäftigt. Schul- leiterin Theresia Wilhelm fand dabei eine Geldsammelaktion, mit der man zentral vielen geflüchteten Menschen helfen könne, eine gute und zielführende Sache, und so kam man schnell auf das Spendenkonto der Marktgemeinde Dießen. Die Gelder, die hier eingezahlt werden, kommen unkompliziert und unmittelbar allen in Dießen aufgenommenen Kriegsflüchtlingen zugute, erklärte Bürgermeisterin Sandra Perzul.

Welche Verwendung dies jeweils sein könnte, führte Beatrice von Liel, Gemeinderätin und aktiv im Helferkreis Ukrainehilfe, bei der Spendenübergabe weiter aus. Vieles, so von Liel, werde bereits von den ehrenamtlichen Helfern sehr gut organisiert und erledigt. Dennoch gebe es Bereiche, die nicht durch freiwilliges Engagement abgedeckt werden können, Schwimmunterricht für die ukrainischen Kinder beispielsweise, die für längere Zeit hier leben werden. Dabei sei es auch wichtig, die zur Ver- fügung stehenden Mittel gerecht zu verteilen.

Mit bei der Spendenübergabe waren auch Magdalena und Lena aus der zehnten Klasse. Sie über- reichten die gesammelten Spenden der Bürgermeisterin Sandra Perzul, die sich sehr herzlich dafür bedankte und nochmals das Engagement der Schülerinnen und der Schule lobte. In Summe wurden 3.022,50 € gespendet.