Landsberg am Lech – Heute und morgen sind ja so Brückentage. Das Wort Brücke zu verwenden ist wahrscheinlich auch nicht mehr so ganz unproblematisch. Ziemlich viele Brücken in Deutschland sind offensichtlich ziemlich im Eimer. Das könnte jemand in den falschen Hals bekommen. Übrigens wussten Sie, dass der Neoliberalismus die Lehre ist, die im Prinzip empfiehlt auch gleich im Esszimmer zu scheißen, weil das spart nicht nur Wasser, sondern auch die Kanalgebühr? Stimmt auch! Und wenn die Infrastruktur nicht mehr funktioniert, weil die Brücken marode sind, die Bahn nicht fährt und kein Arzt nicht aufzutreiben ist, dann liegt das eben am Markt. Statt Bahn fahren kann man auch zu Fuß gehen und wer nicht krank ist, braucht keinen Arzt. Ist doch alles ganz einfach. Am billigsten fährt man, wenn man gar nicht geboren wird.
Für die, die es trotzdem mit Geburt erwischt hat, hatte Woody Allen immer den Ratschlag: Selbstmord! Man müsse sich nur mal vorstellen, was man da allein an Miete spart. Aber das ist jetzt endgültig ordentlich Ding, weil worüber man Witze machen darf bestimme nicht ich und überhaupt Woody Allen. Bei dem, was bei Woody Allen zu Hause passiert, sind ja wie bei den meisten Menschen nur sehr wenige Unbeteiligte dabei. Jedenfalls verglichen mit der erstaunlich großen Anzahl an Menschen, die genau wissen, was dort so alles vor sich gegangen ist. Und deshalb kann jetzt Woody Allen auch endlich aufhören zu drehen. Auch das spart Kosten. Wird er selbst so sehen. Sein sehr wahrscheinlich letzter Film "Ein Glücksfall" ist gerade auf DVD erschienen und man könnte einfach sagen, es ist ein guter Film, ein Film von der Art wie ich gern mehr davon hätte. Ohne Stunts, Verfolgungsjagden, Kunstblut. Ohne epische Schlacht zwischen Gut und Böse. Mit guten Schauspielern und unblöden Dialogen. Unterhaltsam, aber nicht platt! Ob die Streamingdienste diesen Film lange im Repertoire haben werden, darf bezweifelt werden. Und daher sage ich: Was man hat, das hat man.
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