Landsberg am Lech – Nicht weniger spannend als die kleinen Geheimnisse hinter den Türchen unserer Adventskalender ist, was sich derzeit im Inneren des Neuen Stadtmuseums tut. Sonia Fischer, die Leiterin der städtischen Museen der Stadt Landsberg, gewährt deshalb einen Blick hinter die Fassade des historischen Gebäudes und hält Rückschau auf das Jahr 2020: 

Hauptaufgabe des Museumsteams zu Jahresbeginn war es, ein Raumbuch zu erstellen, das die inhaltlichen Pläne, die notwendige Infrastruktur sowie die räumliche Nutzung zusammenfassen sollte. Dies erfolgte mittels „Scrum", einem Instrument aus dem IT-Bereich, das aber auch für Kulturprojekte gut funktioniert. Mit dem Ergebnis arbeiten nun das Architekturbüro Schrammel, die Firma Ulherr für die Heizung-Lüftung-Sanitärplanung und der Elektroplaner Geyer und Fels, die im Sommer durch den Stadtrat beauftragt wurden.

Ein kurz vor dem Abschluss stehendes, zweistufiges VGV-Verfahren (Vergabe öffentlicher Aufträge nach der Vergabeordnung) hat die Auswahl des Ausstellungsgestalters ermittelt: Nach dem Teilnahmewettbewerb waren fünf Büros eingeladen ein Angebot abzugeben, das unter anderem einen Lösungsvorschlag zu vorgegebenen Ausstellungsthemen beinhalten sollte. Die Angebote sind mittlerweile von einer Jury aus Vertretern der Kulturabteilung, des Stadtrats sowie der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern bewertet worden. Dem Stadtrat wird in seiner Sitzung Mitte Januar die Vergabe zur Entscheidung vorgelegt.

Im November wurde das Stadtmuseum zur Baustelle. Statische Untersuchungen erforderten nicht nur die Öffnung von Böden und Decken, sondern auch den Abbruch sämtlicher Dacheinbauten. Zum Schutz der Stufen, Geländer und Türen musste in aufwendiger Vorarbeit das komplette Treppenhaus, sowie die wertvollen Terrazzoböden mit Malervlies und USB-Platten abgedeckt werden. Nach wochenlangem Poltern durchs ganze Gebäude und einem Stromausfall in den Büros sind nun alle Verkleidungen, Zwischenwände und Leitungen entfernt. Der Rückbau ist abgeschlossen und legt den Dachstuhl in seiner ganzen Größe und Erhabenheit frei. Mit Beginn des kommenden Jahres kann dann auch hier vermessen werden und es lassen sich an den Holzbalken eventuelle Schäden ablesen.