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2 Minuten Lesezeit (417 Worte)

Fernweh. Murnauer Ehepaar war in 60 Ländern unterwegs

Von Peter Stöbich

Dass grössere Reisen aufgrund der Pandemie-Beschränkungen nur schwer oder gar nicht möglich sind, ist für Tini und Christian Meixner kein grosser Verlust. Denn das Murnauer Ehepaar hat in den vergangenen Jahrzehnten 60 Länder bereist und unzählige Erinnerungen und Souvenirs mit nach Hause gebracht.
Ein Kamelsattel, afrikanische Masken und Stofftiere, Dutzende von Fotoalben und vieles mehr stapeln sich auf dem Tisch, als die beiden von ihren teils abenteuerlichen Unternehmungen erzählen. "Weltweit haben wir insgesamt mehr als eine halbe Million Kilometer zurückgelegt", berichten sie und holen eine Liste, in der sämtliche Reisen aus 40 Jahren akkurat aufgeführt sind. "Schon unsere Hochzeitsreise führte uns 1977 nach Marokko, damals mit einem alten Simca und einem Zelt zum Übernachten."
In den Jahren darauf folgten weitere Touren durch Tunesien und Algerien, quer durch die Sahara nach Westafrika. "Dabei waren wir insgesamt 393 Tage und 108.000 Kilometer unterwegs, haben erstmals Elefanten und viele andere Wildtiere in freier Natur erlebt." Fotografiert wurde damals noch mit analogen Kameras - die Negative auf dem Filmstreifen mussten daheim erst in einem Labor entwickelt werden. Diese Papierbilder hat Christian Meixner digitalisiert und zu einem faszinierenden Fotobuch zusammengefasst. Darin ist unter anderem zu sehen, wie die Murnauer mit Einheimischen tanzen, "sonst war die Kommunikation wegen der Sprachbarriere nur mit Händen und Füßen möglich".
Auch in Australien, Mexiko und Skandinavien erlebten die beiden manch abenteuerliche und auch gefährliche Situation, "zum Beispiel, als wir eingesperrt oder überfallen wurden". In ihren ersten Reisejahren waren die Meixners im Auto noch ohne Handy und Navigationsgerät unterwegs, "manchmal abgeschieden von der Welt und sechs Wochen lang ohne Kontakt zu daheim". Nicht selten musste spontan improvisiert werden, etwa wenn die geplante Reiseroute wegen politischer Wirren nicht realisierbar war oder Polizisten und Soldaten den Reisenden Probleme machten. "Heute wäre manches gar nicht mehr so möglich, wie wir das vor Jahren noch erleben konnten!"
Obwohl das Paar oft abseits der üblichen Touristenpfade unterwegs war, überstand es brenzlige Situationen unbeschadet. Ein befreundetes Pärchen, das die Murnauer in Warschau treffen wollten, hatte weniger Glück und wurde von Unbekannten erschossen.
Grössere Reisen waren vergangenes Jahr wegen der Corona-Pandemie zwar nicht möglich, "aber wir konnten wenigstens nach Kroatien und zum Gardasee fahren". Bis es wieder richtig losgeht, schwelgen Tini und Christian Meixner in vielen schönen Erinnerungen. Ab und zu müssen sie auch die rund hundert Stofftiere aus aller Welt abstauben, die in Murnau ein neues Zuhause gefunden haben.

Von ihren Reisen haben Tini und Christian Meixner unzählige Souvenirs mitgebracht. Foto: Stöbich
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