Dießen – Endlich wieder Frühling, endlich wieder ein Frühlingskonzert im Theatersaal des Augustinum Ammersee! Darüber freuten sich die Mitwirkenden der Musikschule Dießen und deren Gäste am Sonntag gleichermaßen. Alle waren gekommen, um die Auftaktveranstaltung zum 40jährigen Jubiläum der Musikschule zu erleben. Und so schöpfte man musikalisch aus dem Vollen. Die Kleinsten aus der Musikalischen Früherziehung waren ebenso dabei, wie zahlreiche Solisten, Ensembles, das Musikschulorchester oder der Seniorenchor „Die Goldammern".

Er freue sich sehr, dass die Musikschule nach drei Jahren wieder im Theatersaal der Seniornresidenz auftreten dürfe, betonte Thomas Schmidt, Leiter der Musikschule Dießen, bevor er den Taktstock hob, um mit seinem bunten, altersgemischten Orchester die mitreißende Jupiter-Hymne von Gustav Holst anszustimmen. Geradezu feierlich wurde es beim Finale der Fünften Symphonie von Tschaikowsky. Mit Orff-Instrumenten und einem Indianerlied erorberten anschließend die Kinder aus der Muskalischen Früherziehung die Herzen im Saal. Wie schön Blasmusik sein kein, erlebte man als das Blechblüten-Ensemble (Leitung: Thomas Schmidt) und das Blockflötenensemble (Leitung: Barbara Schmelzer) abwechselnd volkstümliche Stücke spielten. 

Bei der Alphorn Ballade (Dennis Armitage) musste Thomas Schmidt auf seinem knallroten, ausziehbaren Alphorn sein Bestes geben, was dank einer ausgefeilten Atemtechnik gelang. Beim Boarischen oder beim Herzsprung Walzer tanzte man in Gedanken mit.
Trotzdem fiel der Wechsel zu den romantischen Kunstliedern von Felix Mendelsohn -Bartholdy, die der Musikschulchor Cäcilia Nova (Leitung: Fridolin Zimmer) anschließend anstimmte gar nicht schwer. Und der Seniorenchor des Augustinums, "Die Goldammern", wagten mit dem norddeutschen Volkslied "Dat du min leevstern büst" und mit dem schottischen Frühlingssong "My Bonnie" einen Blick in die Ferne und sangen von Frühlingsgefühlen.
Großen Applaus gab es für Sabine Eggebrecht. Die langjährige beliebte und bekannte Gitarrenlehererin war trotz gesundheitlicher Einschränkungen persönlich zum Jubiläumskonzert gekommen, um sich nach ihrer 32jährigen Lehrtätigkeit von ihren Kollegen und Schülern zu verabschieden. Ihren musikalischen Abschied möchte sie am 2. Juli, 17 Uhr, im "Haus Mosaik" im SOS Kinderdorf geben. Dort wird sie ihre Märchengeschichte "Der kleine Fiepolin" vorstellen. Hannelore Baur, 1. Vorsitzende des Musikschulvereins, bedankte sich mit Blumen bei Sabine Eggebrecht und erinnerte daran, dass in Eggebrechts Gitarrenklasse unzählige Kinder- und Jugendliche ihre Liebe zu diesem vielseitigen Instrument entdeckt haben.
Mit "Celebration", dem coolen Song von "Kool and The Gang", intoniert vom Musikschulorchester, ging es nach der Pause mit Schwung in den zweiten Teil des Konzerts. 

Die Trommelschüler David Herrmann und Louis Lutz trommelten gemeinsam mit ihrem Lehrer Andreas Langanki virtuos "Djolé", einen Maskentanz aus Sierra Leone. „In Afrika gibt es eine Hochkultur des Trommelns, die unserer musikalischen Hochkultur in Europa um nichts nachsteht", erklärte der Percussion-Lehrer. 
Unter all den weiteren mitreißenden und schönen musikalischen Beiträgen ist insbesondere die Sonate für Violine von Jean-Marie Leclair zu erwähnen, aus der Isabel Maier ein Solostück perfekt vortrug. Wie Musikschulleiter Thomas Schmidt betonte, sei es ihm ein Anliegen, darauf hinzuweisen, dass die 16-jährige Musikschülerin ein Multitalent sei. „Isabel spielt auch Klavier und hervorragend Trompete". Bei „Concertino", einem Wettbewerb, vergleichbar mit „Jugend muziert", den die Blasmusikverbände in Deutschland veranstalten, habe Isabel mit ihrer Trompete beim Bezirksentscheid 100 von 100 möglichen Punkten erreicht. Den Verbandsendscheid habe sie daraufhin als Tagessiegerin mit 98 von 100 Punkten abolviert. Beim Bayerischen Landesentscheid habe Isabel 82 Punkte erreicht. „Wir sind wahnsinnig stolz auf dich", betonte Schmidt. Und das Besondere bei all dem sei, dass Isabel immer von ihrem Bruder Thomas am Klavier begleitet worden sei. 

Eine Aufgabe, die normalerweise ausgebildete Musiklehrer übernehmen, wie Schmidt erklärte. Dem Lob folgte auch ein kleines Präsent in Form eines Gutscheins für die Geschwister und Hanni Baur, Vorsitzende des Musikschulvereins, betonte: „Ohne euch Schüler wäre die Musikschule nichts. Danke, dass ihr Unterricht an unserer Musikschule nehmt". 
Die letzten beiden Songs des Frühjahrskonzerts präsentierte die Musikschulband „Sealounge". Ein feiner, fast schon sphärischer Sound, am Piano Thomas Maier. Mehr von „Sealounge" und zwei weiteren Musikschulbands („Beyond Brightness", „Thursdays") gibt es bei der Rock-Pop-Nacht der Dießener Musikschule am Samstag, 6. Mai, 19 Uhr, in der Freien Kunstanstalt in Dießen.

Einen langen Atem brauchte Thomas Schmidt, Leiter der Musikschule Dießen, beim Alphorn blasen.
Die Geigenschülerinnen v.l. Christina Kramer, Paula Klafs, und Clara Bernhard spielten gemeinsam mit Cello-Lehrer Takuro Okada den Pachelbel-Kanon.

Für ihren afrikanischen Maskentanz, getrommelt auf der Djembé, bekamen David Herrmann (2.v.l.) und Luis Lutz, gemeinsam mit Lehrer Andreas Langanki (links) langen Applaus
Maria Steininger begeisterte die Zuhörer mit einer „Aria“ aus dem 11. Klavierkonzert von Carl Stamitz.

Im Orchester der Musikschule Dießen muszieren alle Generationen gemeinsam.