Das Gas droht in diesem Winter knapp zu werden. Viele Verbraucherinnen und Verbraucher decken sich deshalb mit Heizlüftern und anderen elektrisch betriebenen Direktheizungen ein. Doch diese sind bestenfalls eine sehr teure Notlösung, warnt die Energieberatung der Verbraucherzentrale Bayern.

Ein Haushalt hat typischerweise einen jährlichen Stromverbrauch von 2.000 bis 3.500 Kilowattstun- den. Hinzu kommt ein Wärmeverbrauch von 10.000 bis 35.000 Kilowattstunden. Die Verbräuche vari- ieren im Einzelfall stark. Würde der komplette Wärmeverbrauch für eine Wohnung oder ein Haus über die Steckdose abgedeckt werden, würde die Stromrechnung auf das Fünf- bis Zehnfach ansteigen. Dabei ist es unerheblich, ob Heizlüfter, Elektro-Radiatoren oder Infrarotheizungen genutzt werden, um die Räume zu erwärmen. Der Energieaufwand ist für alle direkten elektrischen Wärmeanwendungen grundsätzlich gleich: Es bedarf einer Kilowattstunde Strom, um eine Kilowattstunde Wärme zu erhal- ten.

Stromheizungen wirtschaftlich nicht sinnvoll

Für Kunden mit Altverträgen, die etwa 14 Cent pro Kilowattstunde Gas und für Strom um die 41 Cent pro Kilowattstunde zahlen, ist es wirtschaftlich nicht sinnvoll, mit Strom zu heizen. Die Kosten pro Kilo- wattstunde Heizwärme würden sich nahezu verdreifachen. Würde Gas flächendeckend durch Strom als Energiequelle ersetzt, könnten sowohl das Stromnetz als auch die Stromerzeugung an ihre Gren- zen kommen.

Stromheizungen im Vergleich

Wollen Verbraucher trotz des hohen Energieverbrauchs direkt mit Strom heizen, rät die Energiebera- tung der Verbraucherzentrale Bayern: „Stromheizungen sollten nur punktuell in Räumen eingesetzt werden, in denen man sich gerade aufhält. Und auch nur dann, wenn es sich wirklich zu kalt anfühlt. Die Heizquelle sollte dabei gezielt auf die anwesenden Personen gerichtet werden".

Mit einem Preis von etwa 25 Euro sind Heizlüfter die günstigste Anschaffung. Von Nachteil ist jedoch die Geräuschentwicklung. Außerdem verbrennt der Staub während des Heizens an den Heizdrähten. Das beeinträchtigt die Luftqualität im Raum.
Eine andere Möglichkeit sind Infrarotheizgeräte. Sie sind ab etwa 300 Euro im Handel erhältlich. Inf- rarotheizgeräte sind zwar geräuschlos, aber entgegen vieler Werbeaussagen verbrauchen sie nicht weniger Strom als andere Stromheizgeräte.

Mit Investitionskosten ab etwa 100 Euro liegen Elektro-Radiatoren im Preis-Mittelfeld der elektri- schen Heizungen. Diese elektrischen Heizkörper sind mit Thermo-Öl gefüllt. Elektro-Radiatoren eig- nen sich für den mobilen Einsatz, da sie mit Möbelrollen ausgestattet sind. Sie geben Wärme ab wie ein Heizkörper einer Zentralheizung und können ganze Räume erwärmen. „Empfehlenswert sind Mo- delle, bei denen sich ein Ventilator zuschalten lässt, damit sich der Raum schneller aufheizt", so die Energieberatung der Verbraucherzentrale Bayern.

Wärmepumpen als mittelfristige Lösung

Bei Wärmepumpen verhält es sich anders als bei elektrischen Direktheizungen: Sie gewinnen die glei- che Menge an Wärme aus einem Drittel bis Viertel des Stroms. Ökonomisch wie ökologisch gelten sie daher als empfehlenswerte Heiztechnik. Wer die Installation einer Wärmepumpe plant, sollte aller- dings einen zeitlichen Vorlauf, sowie erhebliche Investitionskosten einplanen. Aus diesem Grund ist diese Anschaffung nur eine mittel- bis langfristige Alternative.

Nützliche Informationen zum Heizen und zur passenden Energieversorgung erhalten Verbraucher unter www.verbraucherzentrale-energieberatung.de. Online-Vorträge zu Energiethemen sind unter www.verbraucherzentrale-energieberatung.de/veranstaltungen zu finden. Die Energieberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.