Bayern – Von 18 in jüngster Vergangenheit untersuchten Vögeln, deren Organe nach einer pathologischen Untersuchung auch toxikologisch analysiert wurden, waren 13 mit illegalem Nervengift belastet. Bayernweit werden also nach wie vor Greifvögel mit dem seit 2007 in der EU verbotenen Insektizid Carbofuran vergiftet, denn die unterschiedlichen Fälle verteilen sich auf fünf verschiedene Regierungsbezirke. Das meldet jetzt der Landesbund für Vogelschutz (LBV).

Es ist erschreckend, dass nach wie vor und das bayernweit streng geschützte Arten wie aktuell Wanderfalke, Habicht, Rotmilan und Mäusebussard illegal getötet werden. Unter den 18 Vögeln, die in Unterfranken, Mittelfranken, Oberbayern, Schwaben und der Oberpfalz in diesem Jahr gefunden wurden, waren sieben Rotmilane, sechs Mäusebussarde, zwei Habichte, ein Schwarzmilan, ein Kolkrabe und ein Wanderfalke.Besonders verwundert die Naturschützer der Fall in Landsberg am Lech, wo nun erstmals ein Wanderfalke betroffen war. Wie ein Greifvogel, der ausschließlich seine Beute im Flug fängt und kein Aasfresser ist, an einer Vergiftung durch Carbofuran sterben kann, erscheint kaum erklärlich. Hier könnte man nur auf eine präparierte lebende Brieftaube spekulieren. Mehr Infos unter: https://www.tatort-natur.de/.../erschreckende-bilanz.../

Hintergrund: Ein Großteil der Fälle von Naturschutzkriminalität bleibt ungeklärt und für die Täter folgenlos, was sich aus Sicht der Naturschützer dringend ändern muss.LBV und GLUS haben deshalb 2019 das gemeinsame Projekt „Naturschutzkriminalität dokumentieren und stoppen!" ins Leben gerufen. In einer bayernweiten Datenbank werden alle (Verdachts-)Fälle von Naturschutzkriminalität gespeichert.