Landsberg am Lech – Schon seit Jahren wird am 20. Februar der Welttag der sozialen Gerechtigkeit gefeiert. Doch gerade bei der Wohnungssuche stoßen Menschen mit Einschränkungen immer noch auf Vorbehalte. „Völlig zu Unrecht", meint Claudia Kölling-Groeger vom Ambulant Unterstützten Wohnen (AUW) der Lebenshilfe Landsberg. Sie sucht laufend nach kleinen Wohnungen, vorwiegend in Landsberg und Kaufering und freut sich, dass die Lebenshilfe selbst nun in Unterdießen baut.
54 Menschen betreuen Claudia Kölling-Groeger und ihr 15-köpfiges Team derzeit im Landkreis Landsberg. Die meisten von ihnen leben in Landsberg oder Kaufering, weil sie dort Freizeitmöglichkeiten besser nutzen können und problemlos zur Arbeit kommen. Denn zumeist sind die Menschen nur eingeschränkt mobil und auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen.
Für ihre Klienten sucht die Lebenshilfe-Bereichsleiterin laufend Wohnungen in den zwei großen Orten des Landkreises. Vor allem kleine, bezahlbare Zwei-Zimmer-Appartements mit etwa 40 Quadratmetern, denn die werden vom Kostenträger problemlos bezuschusst.
„Die Miete ist gesichert", räumt Claudia Kölling-Groeger mit einem der Bedenken gegenüber Menschen mit Einschränkungen als Mieter auf: „Es gibt entsprechende Einkünfte aus der Arbeit in den Werkstätten, aus Renten, der Grundsicherung und/oder Wohngeld".
Außerdem sind Menschen im AUW kognitiv relativ fit: „Man sieht ihnen meist gar nicht an, dass sie Einschränkungen haben", sagt die Bereichsleiterin. Ehemalige Wohnheim-Bewohner*innen werden über das Probewohnen in abgeschlossenen Appartements bei der Lebenshilfe auf das Ambulant Unterstützte Wohnen vorbereitet.
Je nach Charakter bleiben die Menschen eher für sich oder suchen aktiv den Kontakt zur Nachbarschaft – „so wie allen anderen Menschen auch", lacht Claudia Kölling-Groeger. Außerdem kommen sie und ihr Team regelmäßig in die Wohnungen, helfen bei Alltagsproblemen und möglichen Konflikten und unterstützen, wo es nötig ist. Die Vermieter müssten also keine Angst haben, dass ihre Wohnung herunterkommt, betont die Bereichsleiterin.
Einige der betreuten Menschen zieht es aber bewusst eher auf die Dörfer, weiß sie. Auch deshalb hat die Lebenshilfe in Unterdießen ein größeres Bauprojekt gestartet. Voraussichtlich im Juli können dort in das Appartementhaus vier Menschen mit Einschränkungen einziehen. Erste Anfragen liegen bereits vor.
Das gilt auch für das zweite Gebäude, ein Mehrgenerationenhaus für Menschen, die über einen Wohnberechtigungsschein verfügen. Auch in diesem Gebäude der Lebenshilfe gibt es neben den fünf Appartements jeweils Gemeinschaftsräume, in denen die Geselligkeit gepflegt wird, sowie einen „Kümmerer", der sich um das gute Miteinander innerhalb der Häuser, aber auch mit dem Dorf Unterdießen kümmert.
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