Kaltenberg – Es war ein symbolträchtiger Ort, an dem sich die CSU-Delegierten des Bundeswahlkreises Starnberg-Landsberg-Germering am Samstag trafen, um ihren Direktkandidaten zu küren. 145 Mitglieder aus Kreis- und Ortsverbänden versammelten sich in der Arena von Kaltenberg, um formell den Bundestagsabgeordneten Michael Kießling zu ihrem Kandidaten für die Wahl im Herbst zu bestimmen. Ursprünglich sollte die Wahl in der Germeringer Stadthalle abgehalten werden, allein Corona machte einen Strich durch die Rechnung. Kießling hat einen guten Draht zum Prinzen Heinrich von Bayern, der gab den Platz frei. Es gab – anders als man es von dem berühmten Ritterturnierplatz gewohnt ist – kein Hauen und Stechen. Nach einer guten Stunde im Freien mit Maske und Abstand zum Nebenmann war das Procedere erfüllt. Mit 140 Stimmen wurde er gewählt und erhielt damit 96,6 Prozent. Der 47-Jährige galt von vornherein als gesetzt, einen Gegenkandidaten gab es nicht. Seit 2018 sitzt der Bau-Ingenieur für die CSU im Bundestag und wird es aller Voraussicht nach auch die nächsten vier Jahre tun. 78 Sitzungswochen hat er bisher hinter sich gebracht, an 219 Plenarsitzungen teilgenommen und hatte 27 Reden im Bundestag gehalten. Sein Kilometerkonto zwischen Berlin und seinem Wahlkreis beläuft sich auf 174.600 Kilometer.

In seiner knapp zehnminütigen Rede nannte er drei Fragen, die im Moment gelöst werden müssen: 1. Wie kommen wir aus der Pandemie? 2. Wie schützen wir das Klima? 3. Wie finanzieren wir das Ganze? Der Politiker plädierte auch dafür, den Menschen Öffnungsperspektiven mitzugeben. Beim Thema "Klima" zählt er mehr auf Anreize statt Verboten. In der Frage der Kanzlerkandidatur hielt er sich bedeckt, wies aber, wie auch sein Parteichef Söder, auf die Wichtigkeit von Umfrageergebnissen hin. 

Beim Koalitionspartner sieht er einen deutlichen Linksruck und die Strategie der Steuererhöhungen, wie sie die SPD fordert, als den falschen Weg. Das Ziel der Grünen sei eine neue Gesellschaftsordnung: "Der grüne Staat ist ein Umverteilungsstaat". 


V.l. Die CSU-Granden Josef Loy, Alex Dorow, Michael Kießling und Thomas Eichinger. Fotos: Alois Kramer