Doch der Reihe nach: Bereits bei der Informationsveranstaltung der VR-BürgerEnergie Landsberg eG im Herbst 2022 zeigte Bürgermeisterin Ulrike Högenauer großes Interesse an einer Zusammenarbeit. Dort wurde das Pachtmodell, das die Genossenschaft zusammen mit der Gemeinde Schondorf sowie der Lena Service GmbH entwickelt hat, vorgestellt. Bei diesem Modell wird die Dachfläche von der Gemeinde an die BürgerEnergie verpachtet, die dort eine PV-Anlage installiert. Diese Anlage wird von der Gemeinde dann in der Folge zurückgepachtet und vollumfänglich genutzt. Nach einer vereinbarten Zeit geht die Anlage in das Eigentum der Gemeinde über.
Realisiert wurden in Hofstetten gleich zwei Anlagen: Die kleinere – 30 kWp – verrichtet ihre Arbeit mittlerweile auf dem Dach des Bauhofes und speist zu 100 Prozent ins Stromnetz ein. 85 kWp – gekoppelt mit einem 20 kWh-Stromspeicher - stehen nun auf dem Dach der Turnhalle zur Verfügung. Hier steht der Eigenverbrauch der Turnhalle und der Schule im Vordergrund, eingespeist wird nur „überschüssiger" Strom. Zusammen produzieren die Anlagen im Schnitt rund 9.000 kWh im Monat.
Die Vorteile liegen auf der Hand: Durch die Verpachtung an die VR-Bürger Energie Landsberg eG und die Errichtung der PV-Anlage dann auch durch die VR-BürgerEnergie kann die deutlich günstiger und vor allem mit regionalen Anbietern durchgeführt werden. Über die Rückpachtung der Anlage hat die Gemeinde wieder den vollen „Zugriff" auf das eigene Dach, wie auch die uneingeschränkten Nutzungsrechte des erzeugten Stroms; für den Eigenbedarf wie auch zur Einspeisung. Mit dem Umweg über die VR-BürgerEnergie ist zusätzlich eine echte Bürgerbeteiligung möglich. Die Einwohner der Gemeinde Hofstetten haben die Möglichkeit, Mitglied der Genossenschaft zu werden sind somit Mitinhaber bei der gemeindlichen Stromerzeugung.
Die ersten Zahlen zeigen, dass das Ganze genau so funktioniert, wie sich das die Beteiligten vorgestellt haben: Nicht nur, dass die Gemeinde den Stromverbrauch von Schule und Turnhalle allein seit Mai diesen Jahres mit rund 20.000 kW/h selbst decken konnte, konnten insgesamt weitere 33.000 kW/h eingespeist werden, was wiederum dem Gemeindehaushalt zugutekommt. „Es gibt bei diesem Modell so viele Gewinner, dass ich gar nicht alle aufzählen kann," zieht dann auch Bürgermeisterin Ulrike Högenauer das Fazit: Die Gemeinde gewinnt sogar mehrfach, weil die Anlage deutlich kostengünstiger errichtet werden konnte, als bei Kommunalaufträgen möglich und nun mit der Anlage Stromkosten sparen und Einspeisevergütungen einnehmen kann. Ein weiteres Mal, weil eine Kreditaufnahme vermieden wurde und die Pachtverpflichtungen aus dem laufenden Haushalt bestritten werden können.
Dann die regionalen Firmen, wie beispielsweise die LENA Service GmbH. Somit konnte die Wertschöpfung im Landkreis verbleiben. Und nicht zuletzt über die VR-BürgerEnergie Landsberg eG alle Mitglieder und insbesondere hier die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Hofstetten, die bei den Mitgliedsanträgen für die Hofstettener Anlagen bevorzugt beachtet wurden. „Von Bürgern – für Bürger!" Stefan Jörg, hier in seiner Funktion als Vorstandsvorsitzender der VR-BürgerEnergie Landsberg eG strahlte trotz Regenwetter Begeisterung aus. „Die habe ich immer, wenn es um die Erzeugung erneuerbarer Energie vor Ort geht," antwortete er dann auch auf Nachfrage, wie man bei einem derartigen Regenwetter so begeistert sein kann. Aber auch Albert Rösch, Vorstandsmitglied der VR-BürgerEnergie teilt mit Jörg nicht nur die Begeisterung, sondern auch das ehrenamtliche Engagement für die Energiewende. „Machen, nicht reden", ist dann auch sein kurzes, aber deutliches Schlusswort.
Gemeinden, die sich für das Pachtmodell der VR-BürgerEnergie Landsberg eG interessieren, können sich unter der E-Mail-Adresse Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! weitere Infos anfordern.
BU:
Strahlende Gesichter bei strömendem Regen unter der PV-Anlage der Gemeinde Hofstetten: Bürgermeisterin Ulrike Högenauer, Tobias Schmid, Geschäftsführer der Lena-Service GmbH sowie von der VR-BürgerEnergie Landsberg eG Vorstandsvorsitzender Stefan Jörg und Vorstand Albert Rösch.
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