Eching/Herrsching – Folgende Pressemitteilung bekam aloys.news
„Die Mückenplage in Herrsching ist in den letzten Jahren deutlich wahrnehmbar schlimmer geworden. Viele Bewohner können ihren Garten oft über Wochen kaum nutzen, Kinder sind mit Stichen übersät.", Alexander Keim, eine der treibenden Kräfte hinter der Bürgerkartierung in Herrsching findet deutliche Worte. Wie der Gemeinderat 2017 damals eine Erforschung der Mückenplagen ablehnen konnte, ist vielen unbegreiflich, denn ein objektiv vorhandenes Problem könne man sich wenigstens ansehen und untersuchen. „Für mich gehört es zur Daseinsvorsorge, dass man hier als Gemeinde aktiv wird. Bedenken hinsichtlich Naturschutz vernachlässigen oft, dass der Mensch auch ein Lebewesen ist.", führt Keim weiter aus.
Seine Mitstreiter, die immer zahlreicher werden, sind sich einer Meinung: eine wissenschaftliche Untersuchung muss her und deshalb hat man einen Profi zur fachkundigen Führung des Projektes geholt: der Mückenexperte und Biologe Matthias Galm aus Heidelberg hat Erfahrung mit Mückenplagen am Oberrhein, am Chiemsee und an der Donau gesammelt. Er leitet die Herrschinger Bürgerinnen und Bürger an, und zeigt Ihnen, wie man professionell und wissenschaftlich exakt die nötigen Daten sammelt. „Allerdings brauchen wir Spenden um den Biologen bezahlen zu können, alle anderen Projektteilnehmer arbeiten selbstverständlich ehrenamtlich an dem Projekt", sagt Rainer Jünger, Vorstand der Echinger Bürgerinitiative "Mückenplage? Nein, danke! e.V." Die Initiative nimmt sich seit vielen Jahren bereits des Projekts an.
Man traf sich Corona bedingt in kleinen Gruppen und übte das Handwerkszeug: Wie entnehme ich eine Schöpfprobe? Wie erkenne ich Mückenlarven? Wie ermittle ich deren Anzahl und Entwicklungsphase? Auch CO2-Mückenfallen werden zum Einsatz kommen, damit der Biologe Matthias Galm die Arten bestimmen kann, die die Herrschinger plagen. „Es ist entscheidend, welche Arten wir haben", sagt der Biologe Galm, „denn manche Mücken züchten wir uns selbst in mit Wasser gefüllten Gefäßen in Haus und Garten. Die großen Probleme entstehen aber durch die Überschwemmungsmücken." erklärt er. „Sie legen ihre Eier an den Überschwemmungsflächen ab, die dort bis zu 10 Jahre auf das nächste Hochwasser warten. Wird es feucht und warm, schlüpfen die Larven aus den Eiern und reifen in 10-14 Tagen zu Stechmücken heran.", informiert er die freiwilligen Helfer. „Es geht darum zu verstehen, wo die Brutstätten sind und wie in Herrsching die Mückenplagen entstehen", Alexander Keim, „und natürlich auch, wie wir im Einklang mit Artenschutz und Natur Maßnahmen ergreifen können, wie wir diese überschießenden Populationen kontrollieren können, sodass es zu keinen Plagen kommt - im Einklang mit Mensch und Natur und unter Berücksichtigung des jeweiligen individuellen Ökosystems. Es ist ein Mythos, dass hierzu Gift notwendig ist oder man in einem Naturschutzgebiet nicht aktiv werden kann."
„Uns ist es wichtig, dass wir uns den Nöten der Bürger annehmen, denn das Thema Mückenplagen wird zum einen von Jahr zu Jahr immer schlimmer und wir wollen verhindern, dass die Menschen sich mit Chemie selbst zu helfen. Das wäre eine Katastrophe für den Artenschutz!", sagt Rainer Jünger
In ein paar Wochen wird für die Herrschinger Mückenforscher die Arbeit im feuchten Gelände abgeschlossen sein. Danach wird der Biologe Galm ein wissenschaftlichen Bericht erstellen, den man öffentlich diskutieren kann.
When you subscribe to the blog, we will send you an e-mail when there are new updates on the site so you wouldn't miss them.
By accepting you will be accessing a service provided by a third-party external to https://aloys.news/
Kommentare