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Romina Ried: Keramik zwischen Tradition und Aufbruch

Romina Ried Bild: © Romina Ried

Dießen – Von der Tiermedizin zur Töpferscheibe – der Weg von Romina Ried verlief nicht gerade, sondern in kreativen Bögen, mit klarer Linie und viel Gefühl für Material und Form. „Eigentlich wollte ich Tierärztin werden", erzählt die 1996 geborene Keramikerin lachend. „Ich komme vom Bauernhof, da war das irgendwie logisch." Doch statt eines Medizinstudiums entschied sie sich nach dem Abitur am Gymnasium in Marktoberdorf 2014 für eine Ausbildung an der renommierten Berufsfachschule für Holzbildhauerei in Oberammergau – eine Entscheidung, die ihr Leben verändern sollte. Nach der Ausbildung zog es sie an die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle – eine der traditionsreichsten Designschulen Deutschlands. Dort studierte sie Keramik und sagt heute: „Ich war wahnsinnig gern in Halle. Die Burg liegt wirklich in einem alten Burggelände – und das Atelier für Keramik hat diese besondere Atmosphäre, die einen sofort inspiriert." Romina nutzte die Zeit, um zu experimentieren – mit Ton, Farben, Formen, Zeichnung, Kalligraphie und Gestaltung. Parallel suchte sie den Kontakt zum klassischen Handwerk. „Ich wollte auch das Handwerk richtig lernen – Henkel ziehen, Dosen mit Deckel drehen, Serien fertigen."Nach sechs Jahren verließ sie die Hochschule mit dem Abschluss Diplom-Keramikerin – und mit einem klaren Ziel: sich selbstständig zu machen.

Seitdem arbeitet sie in ihrer eigenen Werkstatt in Dießen. Bereits 2025 wurde sie auf der Internationalen Handwerksmesse in München mit dem Bayerischen Staatspreis für Gestaltung ausgezeichnet – einer der renommiertesten Preise für junge Gestalter. Im Rahmen der Sonderschau „Talente" nahm Romina Ried an der Handwerksmesse teil. „Das war eine internationale Ausschreibung. Es wurden 90 junge Künstler ausgestellt, und dann ging eine Jury durch alle Hallen – das war schon aufregend. Und dass ich unter den Ausgewählten für den Staatspreis war – damit hätte ich nie gerechnet."

ASKA – ein neuer Raum für Keramik

Ab Oktober 2025 startet Romina Ried ihr nächstes Projekt: Gemeinsam mit dem Fischener Keramiker Matthias Gronauer eröffnet sie das Keramikatelier „ASKA" – benannt nach dem altnordischen Wort für Asche, einem Material, mit dem beide arbeiten. Der Ort: Ein derzeitiger Pop-up-Store mitten in Dießen. „Wir haben ewig nach Räumen gesucht. Jetzt haben wir was gefunden – zentral, mit Schaufenster, und man kann uns sogar beim Arbeiten zusehen. Das ist eigentlich ideal." Die Eröffnung ist für den 25. Oktober 2025 geplant, ein Samstag. „Wir hoffen, dass wir bis dahin alles eingerichtet haben – Ofen, Töpferscheiben, Werkbänke. Es soll ein Ort werden, wo man reinkommen, zuschauen, fragen und kaufen kann"

Handwerk mit Haltung

Was Romina an der Keramik liebt, ist die Direktheit und Wandelbarkeit: „Ton ist anders als Holz oder Stein – man kann aufbauen, umformen, Farbe integrieren. Der Prozess bleibt lange offen. Das ist für mich sehr lebendig." Romina Ried ist angekommen – nicht nur in ihrem Material, sondern auch in ihrer Region. Und vielleicht ist genau das der Grund, warum ihre Arbeiten so kraftvoll und zugleich ruhig wirken.

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