Landsberg am Lech – Heute geht es um Vögel (Substantiv!). Genauer gesagt um Tauben. Landsberg ist eine Taubenhochburg. Und daher hat der Discy eine Taubenbeauftragte in Person von Frau Angelika Stiebling. Und sie hat folgende Beobachtung gemacht: Seit dem Termin zur eigentlichen Eröffnung des Christkindlmarktes vor unserer Haustüre sammeln sich dort verstärkt alle Tauben der Stadt und suchen nach Nahrung. Aber: heuer kein Christkindlmarkt! Und nix zum Fressen... Die Tauben vermissen offensichtlich genau wie der Mensch das "normale Leben". Wenn man demnächst also verhungerten Tauben begegnet, es war nicht die Vogelgrippe. Es war der Söder, weil er den Christkindlmarkt verboten hat. Der Böse...

Statt Christkindlmarkt könnte man sich jetzt zuhause ein Glas Wein heiss machen und ein Buch dazu lesen. Z.b. eins aus der Naturkundeserie von Matthes und Seitz, herausgegeben von Judith Schalansky. Das Buch über Tauben erscheint zwar erst im April, aber da gibt es auch sehr Aufschlussreiches über Krähen, Esel, Fliegen, Kröten, Brennesseln, Schnecken, Heringe und so weiter und so fort. Nur nix über Kuscheltiere. Da muss man sich selber helfen. Ist so gut wie alles noch lieferbar. Einiges davon haben wir am Lager. Aber auch hier gilt: die Bestände halten nicht ewig und die Lieferketten laufen nicht so geschmiert wie der Homo Internetis dies gern hätte.

Ein wichtiges Buch des Jahres ist aber von einem, der tatsächlich verhungert ist. Und nicht weil es keinen Christkindlmarkt nicht gibt, sondern weil er nach dem Krieg einfach nichts mehr verdiente: Karl Valentin. Machen wir uns nichts vor: Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit. Und wer soll das bezahlen, wenn das ganze Geld schon in den Kreisverkehr und in die Autofabrik geflossen ist? "Hoffentlich wird es nicht so schlimm, wie es schon ist" heißt eine Sammlung von Sprüchen, kleinen Stücken und Texten des Mannes, der heute von vielen zurecht sehr verehrt wird. Das Büchel haben wir verkauft wie geschnitten Brot und es eignet sich hervorragend als Lockdownlektüre.