Der Tüchertanz mit anspruchsvoller Choreographie.

Landsberg am Lech – Wenn der Shimmy kommt, klingeln und klirren die Glöckchen und Münzen durch die ganze Aula. Fünf Frauen tragen sie an breiten Gürteln um den Bauch und bringen sie durch schnelle Hüftbewegungen zum Klingen. Mit einem Lächeln feuert Heidrun Edin sie an und lobt: „Das macht ihr gut". Kein Wunder, schließlich bringt sie den Frauen schon seit gut drei Jahren alles rund um den Bauchtanz bei.
Natascha Pflaum hat Heidrun Edin zur Lebenshilfe Landsberg gebracht. Die junge Frau kennt die passionierte Bauchtanzlehrerin schon seit sie ein Kind war und findet die Bewegung „toll". Natascha Pflaum hat bereits einen eigenen Bauchtanzgürtel und Schleier, ein paar der anderen Frauen leihen sich die Utensilien von ihrer Lehrerin. Dann geht es auch schon los.


Zum Aufwärmen hat Heidrun Edin Zumba aufgelegt. Die Arme gehen hoch und runter, später die Beine, der ganze Oberkörper. Bei den Drehungen kommt schon der erste Drop, ein schnelles Fallenlassen der Hüfte, der auf den Bauchtanz hinweist, danach die Acht, eine Hüftdrehung. Spätestens beim zweiten Lied haben alle ein Lächeln im Gesicht und sind mit Feuereifer dabei, als sie die Bewegungen ihrer Lehrerin nachahmen.


Nach einer kurzen Verschnauf- und Trinkpause („Puh, heute ist es heiß") legen sich die Tänzerinnen einen Schleier um. Zu orientalischer Musik erklingen die Glöckchen und Münzen zum ersten Shimmy – der schnellen Bewegung der Hüften, die alle so gut beherrschen und lieben. „Da wird man richtig locker und das tut den Frauen gut", sagt Heidrun Edin.


Danach folgt ein Tüchertanz, den die Frauen vor längerer Zeit einstudiert haben. Einfühlsam dirigiert Heidrun Edin ihre Elevinnen durch die einzelnen Figuren. Beim ersten Versuch passt es schon gut, beim zweiten klappen Reihe bilden, Ein- und Ausdrehen und Tücher schwenken nahezu perfekt. „Es macht einfach Spaß", sagt Angela P., die seit etwa zwei Jahren zu den wöchentlichen Proben kommt.


Vor dem Dehnen zum Abschluss steht eine rasante und anspruchsvolle Choreographie auf dem Programm: Je zwei der Frauen schwingen ein großes Seidentuch, drehen sich und tanzen gemeinsam unter dem Tuch der jeweils anderen durch. Auch das klappt so gut, dass Heidrun Edin am Ende fragt: „Wie sind wir?" und ein vielstimmiges „Super!" erntet.