Oberhausen – Ein Tempolimit von 30 km/h wünschen sich viele Bürger für die Kreisstrasse, die mitten durch Oberhausen führt. Das machte eine vom SPD-Ortsverein organisierte Demonstration deutlich, zu der knapp 30 Teilnehmer gekommen waren. Abschaulich schilderte Almut Angele, eine der Anwohnerinnen, die aktuelle Verkehrssituation und die damit verbundenen Probleme.
"Weil unsere Dorfstrasse nicht durchgängig sechs Meter breit ist", so Angele, "muss man im Begegnungsverkehr oft scharf bremsen und auf den Gehweg ausweichen." Bei Unfällen bedeute Tempo 30 ein geringeres Risiko für schwere Verletzungen, außerdem gehe es den Anliegern um den Lärm- und Umweltschutz und somit letztlich um die Lebensqualität aller Bürger. "Es darf nicht sein, dass die schwächsten Verkehrsteilnehmer die wenigsten Rechte haben - das muss sich ändern!" Angele sagte, die Kommunen könnten am besten selbst entscheiden, in welchen Strassen sie welches Tempo für angemessen halten.
Ähnlich äußerten sich auch SPD-Landesvorsitzende Ronja Endres und Ortsvereinsvorsitzende Michaela Winkler sowie Bürgermeister Rudolf Sonnleitner. Das Hauptproblem: Schon seit vielen Jahren bemüht sich Oberhausen erfolglos um eine Geschwindigkeitsbegrenzung für die Dorfstraße. Doch die Einführung obliegt nicht der Kommune oder dem Landratsamt, sondern es gibt seit 1957 ein Bundesgesetz, das die Geschwindigkeit regelt - auch für die Kreisstrasse WM 15.
"Wir dürfen heute nicht hoffen, dass wir in nächster Zeit Tempo 30 durchsetzen können", sagte Winkler, "aber wir setzen mit dieser Demo ein Zeichen, dass endlich etwas geschehen muss!" Der Bürgermeister erinnerte daran, dass die Gemeinde vor kurzem der Initiative "Lebenswerte Städte durch angemessene Geschwindigkeiten" beigetreten ist.
Einen Hoffnungsschimmer gibt es laut Sonnleitner: "Während der Umbauphase des Parkplatzes am Rathaus werden wir voraussichtlich verstärkt den Seiteneingang des Kinderhauses am Storchennest nutzen. Während dieser Zeit, so die Zusage des Landratsamtes, wird das Tempo gemäß den gesetzlichen Vorgaben auf 30 km/h reduziert."
Dass die Oberhauser wohl noch ziemlich viel Geduld aufbringen müssen, um ihr Ziel zu erreichen, zeigt das Beispiel der Gemeinde Inning. Dort dauerte es vier Jahre, bis auf der viel befahrenen Ortsdurchfahrt Tempo 30 realisiert werden konnte. Nachdem eine Ortsumgehung gleich zweimal per Bürgerentscheid abgelehnt worden war, hatte der Inninger Gemeinderat den Anliegern versprochen, den Lärm auf der Straße zumindest erträglich zu gestalten; angestrebt ist eine Sanierung der Ortsdurchfahrt mit Flüsterasphalt.

Bei einer Demo forderten Oberhauser Bürger Tempo 30 für die Kreisstrasse, die mitten durch den Ort führt. Foto: Stöbich