Utting – Der Bürgerverein und die Gemeinde Utting sind 1. Preisträger des jährlich von der Versicherungskammer Stiftung im Bezirk Oberbayern ausgelobten Preises. Er ist mit 5000 Euro dotiert.

„Was macht meinen Wohnort so lebenswert?", fragte die Versicherungskammer in der Ausschreibung in Bayern und in der Pfalz. Über 200 Bewerbungen ging ein, 52 kamen in die Endauswahl. Utting machte das Rennen.

Der Verein „Füreinander e.V." hatte sich mit seinem Konzept „Zentrum für Bürgerschaftliches Engagement, Dorfgemeinschaft und Zusammenhalt fördern" beworben. Der Grundgedanke: Die Stärke einer Kommune liegt heute – angesichts des demografischen Wandels – nicht mehr allein in wirtschaftlichen Kennwerten, sondern im Kriterium „Soziales Verhalten". Die Gemeinde Utting hatte das vor mehr als zehn Jahren erkannt und die Gründung eines Bürgertreffs gefördert, dessen Träger der Verein „Füreinander e.V." ist. Sie übernahm die Raummiete und anteilig Personalkosten.

Das Anliegen des Vereins ist das ehramtliche Engagement aller Bürgerinnen und Bürger, zusammengeführt im „Bürgertreff", koordiniert und begleitet von Fachkräften und ausgebildeten Helferinnen und Helfern. Viele Angebote richten sich an die ältere Generation. Hier will der Verein dazu beitragen, dass die Menschen so lange wie möglich zu Hause wohnen bleiben können. In Vor-Corona-Zeiten traf man sich im Bürgertreff zum Malen, Singen, Handarbeiten, Erzählen und zum gemeinsamen Mittagstisch. Besonderer Schwerpunkt: Einbeziehung von dementiell Erkrankten in die Aktivitäten. Auch die Einzelberatung von alten Menschen und ihren Angehörigen ist Aufgabe des Vereins – Fragen zur Pflegeeinstufung, zur Vorsorge im Alter, zu finanziellen Hilfen von Staat und Krankenkassen.

Für die Gemeinde Utting hat die Arbeit des Vereins „Füreinander e.V." große Bedeutung. Der Verein erhält im ehemaligen Gebäude der VR-Bank (jetzt Eigentum der Gemeinde) neue Räume für seinen Bürgertreff – größer, schöner. Hier kann die Idee eines Mehrgenerationen-Hauses dann wirklich gelebt werden. Bürgermeister Florian Hoffmann: „So ein Engagement wünscht sich jeder Bürgermeister. So etwas kann man nicht fordern, das ist aus sich heraus gewachsen von einem ganz kleinen Verein zu einem Verein mit großem Stellenwert."